CDU und SPD favorisieren Urte Steinberg, Bürgernahe und FDP wollen Meike Oltmanns-Hase

Pinneberg. Für die Spitzen der beiden großen Pinneberger Parteien ist Urte Steinberg die ideale Bürgermeisterkandidatin. Die "Kleinen" aber sehen in der am Sonntag vorgestellten Kandidatin der Parteivorstände von CDU und SPD nicht den großen Wurf. Bei der Pinneberger FDP haben sich laut Ortsvorsitzender Birgit Klampe die Mitglieder einstimmig entschieden, im Wahlkampf die Juristin Meike Oltmanns-Hase, 44, aus Pinneberg zu unterstützen. Gefragt nach Urte Steinberg, sagt Birgit Klampe: "Ich kenne sie gar nicht. Ich denke aber, Frau Oltmanns-Hase hat mehr Verwaltungserfahrung." Meike Oltmanns-Hase ist vielen Pinnebergern als Sprecherin der Bürgerinitiative bekannt, die gegen eine zu massive Bebauung im Bereich Eggerstedt-Kaserne kämpft.

"Für mich ist sie ein völlig unbeschriebenes Blatt, macht aber einen sympathischen Eindruck", sagt Uwe Lange, Fraktionsvorsitzender der Bürgernahen, über Urte Steinberg. "Die Politik ist die eine Seite, aber sie muss vor allem die Bevölkerung überzeugen", so Lange weiter.

Joachim Dreher, Fraktionschef von GAL & Unabhängigen, sagt, man werde sich wohl auf keinen der Kandidaten festlegen. "Frau Steinberg kenne ich persönlich gar nicht. Wir werden versuchen, mit allen Bewerbern Gespräche zu führen", sagt Dreher.

Die neue Bewerberin selbst sagt, sie sei von den Reaktionen der Menschen auf ihre Kandidatur erfreut: "Die Resonanz ist durchweg positiv." Dass die Vorsitzenden der beiden großen Parteien bei ihr angefragt haben, sehe die 53 Jahre alte Pinnebergerin als große Wertschätzung an. Steinberg ist gebürtige Pinnebergerin und leitet derzeit bei der Sparkasse Südholstein das Referat Unternehmenskommunikation.

An CDU und SPD wolle sie sich aber nicht binden. "Ich war politisch immer interessiert, aber nie politisch ambitioniert", sagt Steinberg. Sie sei und bleibe parteilos. "Das ist eine Entscheidung für Pinneberg, ich hätte kein Interesse, woanders Bürgermeisterin zu sein." Im Gespräch mit dem Abendblatt sagt die 53-Jährige, sie werde auch in dem Fall antreten, dass sie nur von den Mitgliedern einer der beiden großen Parteien nominiert werde.

Erstmal jedoch muss die Basis von CDU und SPD das Votum der Parteispitzen bestätigen. Ob dies die CDU-Mitglieder tun, klärt sich bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 24. August, von 18.30 Uhr an im VfL-Klubheim, Fahltskamp. Drei Tage später versammelt sich an gleicher Stelle um 19 Uhr die SPD. Die Direktwahl durch die Bürger der Kreisstadt ist für den 11. November terminiert.