Halstenbek. So hell wie die Sonne vom Himmel strahlte auch die farbenfrohe, sanierte Treppe am Südeingang des Bahnhofs Halstenbeks, die Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann gemeinsam mit Jugendpflegerin Daniela Spitzar kürzlich einweihte. "Ich freue mich, dass die Barrierefreiheit, die wir am Haupteingang des Bahnhofs durch einen Personenaufzug realisiert haben, nun am Südeingang anhand von Kontraststreifen fortsetzen. Das ist für Blinde und Sehbehinderte sehr wichtig", so Hoß-Rickmann.

Dass die alte graue Treppenanlage zudem überhaupt nicht mehr zu den bunten Bildern passte, die im Bahnhof bei einem Schülerprojekt entstanden waren, stellen die Bürgermeisterin und Künstlerin Daniela Spitzar gleichermaßen fest. So machte sich Spitzar Gedanken darüber, wie man die Treppe ansprechend gestalten könnte. "Als der Bauleiter mich fragte, welche Grau- oder Beigetöne ich mir vorstelle, sagte ich nur: überhaupt keine", sagt Spitzar. Der Treppenaufgang leuchtet Nutzern von heute an in auffälligem Grün und Blau entgegen. Auch Helen Kerby ist begeistert. Die sehbehinderte Halstenbekerin hat 20 Jahre lang für eine barrierefreie Treppe am Südaufgang des S-Bahnhofes gekämpft. "Die Narben an meinen Knien erzählen von vielen Treppen, die ich heruntergestürzt bin, weil sie absolut nicht Sehbehinderten freundlich waren. Die Sanierung dieser Treppe ist mehr, als ich mir je erhofft hatte. Sie ist nicht nur leicht zugänglich für mich, sondern auch ein Kunstwerk", sagt Kerby.

Die Arbeitsgruppe "barrierefrei", für die jährlich 20 000 Euro bereitgestellt werden, realisiert Stück für Stück eine barrierefreie Stadt. So wurden bereits alle Ampelanlagen in Halstenbek mit Tastborden ausgestattet, damit Blinde wahrnehmen, dass vor ihnen eine Straße liegt. Möglich machten das Sponsoren. Hoß-Rickmann dazu: "Es ist wichtig, dass viele mitmachen, Gelder bereitstellen und uns unterstützen, damit wir auch in Zukunft neue Projekte für ein barrierefreies und künstlerisch-attraktives Halstenbek realisieren können."