Jugendliche aus beiden Ländern bauen gemeinsam im Partnerkreis Selenogradsk einen Spielplatz auf

Kreis Pinneberg/Selenogradsk. Das ist gelebte Völkerverständigung: Zwölf junge Deutsche aus dem Kreis Pinneberg im Alter von 17 bis 23 Jahren haben gemeinsam mit Jugendlichen aus Russland im Partnerkreis Selenogradsk im ehemaligen Ostpreußen einen Spielplatz gebaut. Dieses Projekt hat bereits Tradition und wurde nach einer dreijährigen Pause wieder neu aufgelegt. Voriges Jahr fand ein ähnliches Projekt in Deutschland auf dem Schäferhof in Appen mit Jugendlichen aus Deutschland und Russland statt. Initiiert wurde die Aktion auch 2012 wieder vom Verein Selenogradsk.

Die deutsche Gruppe mit den Betreuern Lars Kascha und Lennart Jürgensen wohnte während der zwei Wochen neben einem Kinderheim in Selenogradsk, dem ehemaligen Cranz. Das Heim wurde 1949 gegründet, dort leben 94 Kinder im Alter von zwei bis 18 Jahren. Die Betreuung für die handwerklichen Projekte am Spielplatz direkt neben dem Heim übernahm der Hausmeister Jurij Garanin.

Drei Hauptprojekte standen an: Es wurden eine Seilbahn und ein Grillpavillon gebaut, außerdem bekam der Konzertsaal des Kinderheims einen neuen Anstrich. Bemalt wurde zudem der Flur des Wohnhauses, die Jugendlichen verschönerten auch ältere Spielgeräte des Spielplatzes.

Nach getaner Arbeit hatten alle Freizeit und konnten beispielsweise an den zehn Minuten entfernten Strand gehen. Besichtigt wurden zudem das Historische Museum, das Kant-Museum in Kaliningrad, ehemals Königsberg. Auch ein Ausflug auf die Kurische Nehrung stand auf dem Programm, wo die deutsch-russische Gruppe den "Tanzenden Wald", die Vogelwarte und die Eva-Düne besichtigte.

Die Heimleiterin Isaeva Ludmila bedankte sich für die gelungene Arbeit und freute sich sehr über den Spielplatz. Der Betreuer der deutschen Gruppe Lars Kascha zog nach dem Projekt eine positive Bilanz: "Das Projekt war eine wirklich runde Sache. Die Motivation der Teilnehmer war hoch, und wir haben die gesteckten Ziele mit vereinten Kräften erreicht. Besonders schön zu beobachten war, dass der Gedanke zivilgesellschaftlichen Engagements auf russischer Seite immer mehr an Boden gewinnt."