Rund 2500 Hardrock-Fans aus Europa und der Welt kamen zum Headbangers Open Air nach Brande-Hörnerkirchen. 27 Bands traten hier auf.

Brande-Hörnerkirchen. Wer ein Metal-Festival besucht, sollte gerüstet sein. Was gehört zur Ausstattung des Besuchers des Headbangers Open Air? Das Abendblatt war in Brande-Hörnerkirchen beim größten Heavy-Metal-Festival im Kreis Pinneberg dabei. Drei Tage lang spielten hier 27 Bands unter freiem Himmel. 2500 Metal-Fans aus Europa und der Welt strömten in die 1600 Seelen-Gemeinde, um im Hardrock-Takt die Köpfe zu schütteln, Bier zu trinken und zu feiern. Auf der Wiese von Veranstalter Thomas Tegelhütter bauten sie ihre Zelte auf. Musiker und Metal-Fans erklärten dem Abendblatt-Reporter, was auf keinen Fall im Festival-Survival-Kit fehlen darf.

"Als Gast sollte man auf jeden Fall Wasser, Klopapier und Wechselklamotten dabei haben", sagt Augie Madrigal, Sänger der US-amerikanischen Band Eden. "Ein bisschen Geld kann auch nicht schaden." Ganz andere Prioritäten hat Michael Boym aus Kiel. Für ihn kommt es vor allem auf eins an: Bier. "An Zelt und Schlafsack sollte man auch denken, aber Bier ist am wichtigsten", sagt der 24-Jährige, der zum fünften Mal beim Headbangers dabei ist. "Ich komme gerne her. Das Festival ist super. Es gibt nie Ärger, die Leute feiern einfach zusammen ab und die Bands sind wie jedes Jahr klasse."

Laurence "Loz" Cook ist aus Leeds angereist. "Ich liebe Deutschland und das Festival. Die Leute hier sind alle super offen. Man nimmt Rücksicht auf einander", sagt der Engländer. "Man sollte in weiblicher Begleitung kommen, das lockert die Stimmung."

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Marco Nehmer könnte bei einem Festival niemals auf einen Pavillon verzichten. "Regen oder Sonne. Ein Pavillon ist immer eine echt gute Sache", sagt der 24-jährige Nordfriese. "Und Bier natürlich. Ohne Bier ist ein Festival kein Festival". Ein beachtlicher Haufen leerer Dosen unterstreicht die Aussage.

Yoan Nguyen, 37, kommt aus der Nähe von Paris und ist zum fünften Mal beim Headbangers dabei. Seine Papiere sind für ihn das wichtigste. "Ohne die könnte ich nicht herkommen", sagt er augenzwinkernd. Gute Laune und Stehvermögen sieht Jürgen Hegewald ganz oben auf der Liste der Festival-Must-Haves. "Drei Tage lang Trinken und Feiern ist anstrengend. Bei gutem Wetter sollte man auf jeden Fall Sonnenschutz und viel Wasser dabei haben", sagt der 50-Jährige. Gemeinsam mit Thomas Tegelhütter organisiert er das Festival, kümmert sich um das Booking.

"Gute Schuhe, Regensachen und ein vernünftiges Zelt sind wichtig", sagt Hannah Pawlowski. "Und Bier darf natürlich nicht fehlen." Die 19-Jährige aus Yorkshire in England ist zum zweiten Mal Gast beim Headbangers. "Die Stimmung hier ist echt klasse und man trifft so viele neue Leute", sagt sie. Die Band The Gate hat es ihre besonders angetan.

Gerald Warnecke alias Preacher ist Gitarrist der Band - und Pfarrer von Beruf. "Für mich ist die Begegnung mit den Leuten toll. Die Stimmung im Publikum und bei den Bands ist super." Erfahrung als Festivalgast hat er fast gar nicht. "Ich stehe lieber auf der Bühne." Einen Tipp hat er trotzdem für die Besucher. "Wasserdichte Klamotten und Gummistiefel sind ein Muss." Ähnlich sieht es auch Sven Steinert, Sänger der Band. Erst seit Mai ist er am Mikrofon dabei und geht mit der Gruppe auf Tour. "Man sollte auf jede Wetterlage vorbereitet sein", sagt der 28-Jährige. "Gerade ein gutes Zelt ist auf einem Festival Gold wert."

Ganz und gar ohne Gepäck stand die Band Fist da. Instrumente und Koffer der Kanadier kamen nicht am Flughafen an. Musik Hofer in Elmshorn half aus und versorgte die Band mit Instrumenten. Unter diesen Umständen verzieh das Publikum auch die Verzögerung beim Konzert und rockte bis spät in die Nacht mit den Oldies ab.

Bands und Fans waren zum Ende des 15. Headbangers glüclich und zufrieden. "Es ist ein tolles Gefühl. Die Leute feiern hier eine riesige Metal-Party", sagt Eden-Sänger Augie Madrigal. "Musiker und Fans fühlen sich wohl, das merkt man." Das ist wohl auch der Grund, warum es auch in diesem Jahr wieder sehr friedlich auf der Wiese von Thomas Tegelhütter zuging. Ein Tipp vom Abendblatt-Reporter: Wer darüber nachdenkt, zum 16. Headbangers Open Air anzureisen, sollte außer Gummistiefeln, Regenjacken, Zelt, Schlafsack und Bier auch Gehörschutz im Gepäck haben.