Bibliothek punktet im bundesweiten Vergleichstest in den Kategorien Kundenorientierung, Nutzung und Ausstattung

Wedel. Grund zur Freude für das 13-köpfige Team der Wedeler Stadtbücherei: Im bundesweiten Bibliotheksvergleich (BIX) schnitt ihre Arbeitsstätte sehr gut ab. Drei von vier Sternen erhielt die Bücherei - und zwar in den Kategorien Kundenorientierung, Nutzung und Ausstattung. Lediglich in Sachen Effizienz gab es Abzüge. "Es gibt nur ganz wenige Büchereien, die vier Sterne erreicht haben. Denn Qualität hat nun einmal ihren Preis", erklärt Andrea Koehn, Leiterin der Stadtbücherei Wedel. Trotzdem will sie bei den Vier-Sterne-Bücherei nachhaken, warum sie effizienter seien können. Auf ihrem Erfolg will sie sich nicht ausruhen.

Zum dritten Mal nimmt die Wedeler Einrichtung an dem bundesweiten Vergleich teil. In diesem Jahr wurden insgesamt 204 Büchereien in Städten mit 30 000 bis 50 000 Einwohner verglichen. Mit 68 Besuchern pro Öffnungsstunde wird die Wedeler Bibliothek als Besuchermagnet eingestuft. Zudem werden die gute Ausstattung und die großen Räumlichkeiten positiv hervorgehoben. Über 1300 Quadratmeter verfügt die Bücherei, die derzeit von 5100 aktive Nutzer frequentieren.

Drei Sterne, viel Lob, trotzdem macht sich keine Euphorie unter den 13 Mitarbeiter breit. Die finanzielle angespannte Lage der Stadt trübt die Stimmung. Nachdem die Gewerbesteuern in 2011 und 2012 nicht wie gewohnt sprudeln, muss die Stadt den Gürtel enger schnallen. Das trifft auch die Bücherei. Koehn soll Einsparvorschläge unterbreiten. Sie blickt in diesem Zusammenhang besonders besorgt auf das Jahr 2014. Dann scheiden zwei Mitarbeiter altersbedingt aus. "Wir fürchten, dass es keine Wiederbesetzung gibt", erklärt Koehn.

Dabei wollte sie gern die Öffnungszeiten ausbauen. Sonnabends länger und werktags eine kürzere Mittagspause. Möglich machen das die neuen Selbstbuchungstationen, die gut angenommen werden. Zudem sollen die Gebühren nach acht Jahren angehoben werden. Derzeit zahlen Erwachsene pro Jahr 14 Euro, 28 Euro wer auch Filme nutzt. Das soll angepasst und vereinheitlicht werden.