Aus einer Firma in Klein Offenseth-Sparrieshoop wurden fast vier Tonnen Metall entwendet

Klein Offenseth-Sparrieshoop. Buchstäblich fette Beute haben Metalldiebe in der Gemeinde Klein Offenseth-Sparrieshoop gemacht. Vom Gelände einer Fabrik für Schiffspropeller an der Rostock-Koppel entwendeten die Kriminellen 77 Schiffsschrauben sowie eine große Menge Rohmaterial aus Bronze. Die Beute der Ganoven hat nach Angaben von Firmeninhaber Armin Feddersen ein Gesamtgewicht von annähernd vier Tonnen.

"Ich kann den Schaden für uns noch gar nicht genau abschätzen. Im Moment weiß ich noch nicht, wie es weitergehen soll", sagte Feddersen am Mittwoch im Gespräch mit dem Abendblatt. Die Nachricht vom Einbruch in seine Firma hatte den Besitzer im Urlaub in Niedersachsen erreicht. Die Täter waren zwischen Sonntag, 22. Juli, und Montagmorgen in die Lagerhalle eingedrungen. Die sechs Mitarbeiter des Schiffspropeller-Herstellers machen derzeit Betriebsferien.

Gestohlen wurde außer den Metallgegenständen auch ein Firmenwagen Marke Nissan. Der grau-metallic-farbene Pick-Up mit dem amtlichen Kennzeichen PI - AF 31 hatte in der Werkshalle gestanden. Die Polizei geht davon aus, dass der Nissan benutzt wurde, um einen Teil des Diebesgutes abzutransportieren. Armin Feddersen vermutet angesichts der Gesamtmenge des Metalls, dass mindestens ein weiteres Fahrzeug verwendet worden ist.

"Die Diebe können mit den Schiffsschrauben nichts anfangen, weil es sich um Spezialanfertigungen handelt", sagte Feddersen, "die hatten es auf den Materialwert abgesehen". Die Propeller seien aus speziellen Bronzelegierungen hergestellt. Die Polizei bezifferte den "Handelswert" der gestohlenen Gegenstände auf eine Summe "im fünfstelligen Bereich". Laut dem Besitzer der Firma wiegt ebenso schwer, dass alle Schiffspropeller neu produziert werden müssen: "Das wirft uns mindestens drei Monate zurück. Alle anderen Kundenaufträge müssen natürlich nach hinten verschoben werden."

Der Unternehmer aus Klein Offenseth-Sparrieshoop glaubt, dass die Diebe genau wussten, was es zu holen gab: "Diese Leute wissen genau, welche Betriebe mit welchen Materialien arbeiten." Wer Hinweise auf die Metalldiebe geben kann, ist aufgefordert, sich umgehend bei der Kriminalpolizei Elmshorn unter Telefon 04121/8030 zu melden.

Im Kreis Pinneberg war es zuletzt wiederholt zu Metalldiebstählen gekommen. Bundesweit waren dieser Tage namhafte Wirtschaftsunternehmen, Deutsche Bahn, Telekom, RWE und der Verband Deutscher Metallhändler eine sogenannte Sicherheitspartnerschaft eingegangen, um gemeinsam der "Metallmafia" den Kampf anzusagen.

Im vorigen Jahr hatten die Infrastrukturunternehmen Schäden von mehr als 20 Millionen Euro durch vermutlich zumeist gewerbsmäßige Metalldiebstähle zu beklagen gehabt. Kernstück der Sicherheitspartnerschaft soll ein neues elektronisches Frühwarnsystem werden. Vermutet wird, dass kriminelle Banden das gestohlene Metall tonnenweise vor allem nach Osteuropa schaffen.