18-Jähriger erlaubt sich in Pinneberg gefährlichen Scherz. Fast wäre es zum Unfall gekommen

Pinneberg. Einen gefährlichen Scherz hat sich ein Heranwachsender in Pinneberg erlaubt: Der 18-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern befestigte einen Pullover per Seil am Brückengeländer und ließ ihn auf die A 23 herab. Zwei Autofahrer leiteten daraufhin eine Vollbremsung ein. Dass es zu keinem schweren Unfall kam, ist nur dem glücklichen Zufall zu verdanken.

Der gefährliche Vorfall spielte sich gegen 1.45 Uhr in der Nacht zu Montag ab. Betroffen war die Autobahn in Fahrtrichtung Heide. Nach ersten Ermittlungen ließ der junge Mann den Pullover an der Autobahnbrücke Haidkamp über dem Hauptfahrstreifen herab. Wenig später passierte ein 56-jähriger Autofahrer aus Elmshorn diese Stelle. In dem Glauben, dort würde eine Person am Brückengeländer hängen, leitete der 56-Jährige bei seinem Pkw eine Vollbremsung ein und riss das Lenkrad herum, um dem Hindernis auszuweichen. Das gelang zum Glück auch unfallfrei.

Ein nachfolgender Autofahrer, 54, aus Krempe im Kreis Steinburg konnte einen Zusammenstoß mit dem Pullover, der direkt auf Höhe der Frontscheibe baumelte, nicht mehr verhindern. Der Mann behielt jedoch ebenfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug und konnte dieses sicher zum Stehen bringen. Als die alarmierten Beamten wenig später eintrafen, warnte der 54-Jährieg nachfolgende Autofahrer mit einer Taschenlampe. Der 56-jährige Elmshorner versuchte indes auf eigene Faust, die Gefahrenstelle zu beseitigen.

Das übernahmen dann die Experten der Polizei. Die acht Beamten, die mit vier Streifenwagen zum Tatort geeilt waren, stellten Pullover und das Seil sicher und begannen umgehend mit der Tätersuche. Einige Zeit später stießen die Polizisten auf drei Männer. Während der Befragung räumten die 18 und 19 Jahre alten Personen ein, sich kurze Zeit vorher auf der Autobahnbrücke aufgehalten zu haben.

Im weiteren Gespräch gab schließlich der 18-Jährige - er stammt aus Schwerin - zu, für die "Pullover-Attacke" verantwortlich gewesen zu sein. Nach seinen Angaben hätten seine Freunde, die im Kreis Pinneberg wohnen, noch versucht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.

Er habe dies jedoch unbeirrt durchgezogen. Was er genau damit bezwecken wollte, wusste der junge Mann nicht mehr. Bei ihm wurde eine Alkoholfahne festgestellt. Ein Atemalkoholtest ergab jedoch einen Wert, der deutlich unterhalb von 0,1 Promille lag. Daher verzichteten die Polizisten auf die Entnahme einer Blutprobe.

Der üble Scherz wird für den Heranwachsenden strafrechtliche Konsequenzen haben. Er muss sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor Gericht verantworten. Derzeit prüft die Polizei, ob es eventuell weitere Geschädigte der Zeugen des Vorfalls gibt. Diese sollten sich dringend unter der Telefonnummer 04121/40 92 0 bei der Autobahnpolizeidienststelle in Elmshorn melden.