Linien 783 und 795 werden erst nach den Sommerfreien wieder den Betrieb aufnehmen

Rellingen. "Ein Bus wird kommen", könnte es in Abwandlung eines Schlagers von Lale Andersen in Rellingen heißen. Denn entlang des Straßenzugs Hauptstraße/Stawedder/Mühlenstraße wurden jeweils in beiden Fahrtrichtungen zuerst rote Pfosten gesetzt und dann Haltestellenschilder daran befestigt. Eine Busstation befindet sich in Höhe der Einmündung Wiesenweg, wohin demnächst die Firma Cargo Trans Pool von Reeder Thomas Pötzsch ihren Betriebssitz verlagern wird. Ein Stück weiter stehen die Haltestellenpfosten an der Mühlenstraße in unmittelbarer Umgebung des Autoport Nord, wo sich seit Jahrzehnten mehrere Autohandelsbetriebe befinden.

Eine neue Buslinie, um den Mitarbeitern und Kunden der Unternehmen bessere Nahverkehrsverbindungen bieten zu können? Das wünschen sich viele Anlieger, doch davon kann keine Rede sein. Tatsächlich handelt es sich bei der Beschilderungsaktion nur um die Umrüstung der Stationsmarkierungen zweier Schulbuslinien, die in Rellingen die Brüder-Grimm-Schule im Zentrum und die Erich-Kästner-Schule im Ortsteil Krupunder bedienen. Deshalb gibt es unterwegs auch noch weitere Stationen, an denen Schulkinder ein- und aussteigen können.

Die Schulbuslinien 783 und 795 werden erst nach den Sommerfreien wieder den Betrieb aufnehmen. Und auch dann gibt es trotz der neuen Haltestellenschilder nur jeweils zwei Fahrten an Schultagen. Morgens hin zur Schule, mittags zurück. Die neuen Stationsschilder wurden auf Wunsch der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) gesetzt, die auch die Schulbuslinien betreibt. Dabei verlagerten die Experten von Busbetreiber, Verwaltung, Polizei und Straßenverkehrsamt nach einer gemeinsamen Besichtigungstour die Standorte an einigen Stationen geringfügig.

Die neuen Schilder haben durchaus ihren Sinn: Denn die Schulbusse dürfen auch von Nichtschülern benutzt werden. Die müssen dann allerdings beim Fahrer wie im übrigen Linienverkehr üblich einen Fahrschein lösen.

"An eine Ausweitung des Fahrplans ist nicht gedacht", sagt Andrea Reichert, stellvertretende Bauamtschefin nachdrücklich. Und das kann Bürgermeisterin Anja Radtke mit Bedauern nur bestätigen. Zwar wäre es wünschenswert, auch die Betriebe an der Hauptstraße und im Bereich des Autoports an das Liniennetz anzuschließen. "Doch die PVG richtet solche Strecken nur ein, wenn die Kommune die Kosten übernimmt", sagt die Bürgermeisterin. Dafür reiche allerdings das Fahrgastaufkommen nicht aus.