Die Institution und die Stadt Schenefeld streiten sich über einen Vertrag. Angeblich hat das Rathaus die Kündigung zu spät ausgesprochen

Schenefeld. Der Streit zwischen dem Kulturverein und der Stadt Schenefeld spitzt sich zu. Nachdem sich die Vereinsmitglieder mit der Kommunalpolitik nicht auf die Bedingungen für die weitere Zusammenarbeit verständigen konnten, gibt es jetzt auch noch Ärger um die von der Ratsversammlung beschlossene Vertragskündigung. "Wir haben unterschiedliche Auffassungen über die Form der Kündigung", bestätigt Marita Peemöller, Chefin des Kulturvereins. Man wolle das jetzt rechtlich abklopfen.

Wie berichtet, hatte die Ratsversammlung am 21. Juni das Vertragsende besiegelt, nachdem sich Verein und Politik nicht über die neuen Modalitäten einigen konnten. Dabei ging es vor allem um die Höhe des Zuschusses. Während der Kulturverein auf einen Zuschuss in Höhe von 17 500 Euro pocht, will die Politik nur 15 000 Euro locker machen. "Wir hatten gehofft, dass es nicht soweit kommt", sagt Peemöller mit Blick auf den Beschluss der Ratsversammlung.

Das Merkwürdige: Trotz der Ratsentscheidung flatterte dem Verein keine schriftliche Kündigung ins Haus. Dabei hätte die Stadt nach Auffassung des Vereins bis zum 30. Juni kündigen müssen, damit sich der Vertrag über die Bespielung des Forums nicht automatisch um ein Jahr verlängert. Die Stadtverwaltung zieht sich auf die Position zurück, dass der Verein in die politischen Prozesse mit einbezogen gewesen sei und der Vertrag keiner schriftlichen Kündigung bedürfe. Bemerkenswert: Fünf Tage nach Ablauf der Frist kam dann doch noch Post aus dem Rathaus.

Sauer sind die Kulturschaffenden auch darüber, dass der Termin der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe, die eine Lösung finden soll, erst im September liegt. Die Politik will mit Hilfe dieser Arbeitsgruppe die Kuh vom Eis holen. Ursprünglich wollte man sich so schnell wie möglich treffen. Nun ist es der 6. September geworden. "Bis dahin sitzen wir immer noch im luftleeren Raum", sagt Peemöller. Sie hatte immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig es sei, eine baldige Lösung zu finden. Denn die Verträge mit den Künstlern werden teilweise ein Jahr vor Auftritt geschlossen. Ohne Zuschusszusage kann der Verein keine Künstler verpflichten.

Dabei hatten die Forumfans bereits einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Eine Mehrheit aus CDU, OfS und FDP beschloss aus finanziellen Gründen das Aus der Reihe "Theater im Forum" der Hamburger Profis. Der Kulturverein sollte die Lücke im Terminkalender schließen. Bislang ist noch der Spielplan 2012/13 gesichert.