Hetlingen. "Man kann die Bakterien nicht sehen, aber sie sind da", weiß Rieke Plüschau jetzt. Die Zehnjährige machte jüngst beim Wasserforscher-Tag im Hetlinger Klärwerk des Abwasserzweckverbandes (azv) mit. Im Labor der Einrichtung nahm sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Ina, 7, Wasserproben unter die Lupe. Dabei konnte sie die Mikroorganismen sehen, die sich im Abwasser tummeln. Laborantin Susanne Opitz nahm sich die Zeit und erklärte den 15 Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 13 Jahren, die beim diesjährigen Forschungsbesuch mitmachten, ihre Aufgaben. Das Angebot ist Teil des kreisweiten Ferienprogramms und ermöglicht den Kindern einen spielerischen Einblick.

Das Abwasser aus insgesamt 40 Gemeinden und Städten landet in den riesigen Becken der Einrichtung mit Sitz nahe der Hetlinger Schanze. Dort, wo sonst nur Mitarbeiter hindürfen, konnten die Kinder auf Entdeckungsreise gehen. Während einer Klärwerksrallye lernten sie die einzelnen Stationen der Abwasserreinigung kennen und erfuhren, was alles so aus Versehen im Klo landet. Handys, Socken, Schmuck und Gebisse wurden schon durchs Kanalnetz gespült. Ina kennt das. "Ich hätte beinahe meinen Zahn im Waschbecken verloren", erzählt sie. Aber es ging gut, sie legte ihn unters Kissen und die Zahnfee nahm ihn im Tausch gegen Geld mit.