Auch ohne Friedhof glücklich

28. Juni " Schenefeld prüft, ob Friedhof am Sandstückenweg möglich ist"

Im letzten Satz wird die Meinung der "Politiker" wiedergegeben, laut Umfrage im Mai wolle "eine Mehrheit der Schenefelder Bürger einen Friedhof". Selbst wenn dies so wäre, die Umfrage war nicht repräsentativ, spräche die viel beschworene Ausgaben- und Schuldenbremse gegen dies Vorhaben. Seit Jahrhunderten wird in Schenefeld auch ohne örtlichen Friedhof gestorben und die Toten fanden immer eine würdige Ruhestätte auf benachbarten Friedhöfen. Bevor ich in Schenefeld wohnhaft wurde, habe ich die öffentliche Infrastruktur überprüft und gedacht, hier seien die politischen Entscheider klug, weil es etliche öffentliche Einrichtungen nicht gibt, die andernorts den Haushalt der Kommune belasten. Diese fehlenden Einrichtungen beeinträchtigen aber keineswegs die Lebensqualität, weil alles in großer Vielfalt in naher Umgebung vorhanden ist. Im Laufe der Jahre bemerkte ich, dass meine hohe Meinung über die hiesigen Politiker ein Irrtum war. Der Kürze wegen nenne ich nur das Vorhaben Stadtpark, dann sollte es ein Bürgerpark sein und jetzt ist es eine Wiese mit einem Rundweg. Wege, die durch landwirtschaftlich genutzte Wiesen führen, gibt es in Schenefeld und Umgebung glücklicherweise in großer Zahl. Die "Bürgerwiese" ist also entbehrlich. Mit dieser Fläche sollte nach einem Bebauungsplan für die Fußballmannschaften von Blau-Weiß ein dringend benötigter Sportplatz für Punktspiele entstehen. Mit 1500 Unterschriften für dieses Ziel wandten sich die Herren Pfitzner und Hahn an das Rathaus. Dieser Fußballplatz wird nun für Blau-Weiß ein Traum bleiben, da es kein Grundstück beim Sportzentrum mehr gibt und dafür auch kein Geld vorhanden wäre.

Reinhold Pollet

Boote stören die Tierwelt

30. Juni/1. Juli Leserbriefe zu "Der Anwalt des Haubentauchers"

Ich bin erfreut über die Reaktionen zu dem Artikel, doch auch sehr erstaunt über die teilweise sehr seltsamen Argumentationen. Ich bin Fotograf und dokumentiere im Kreis Pinneberg und in anderen Landesteilen hauptsächlich Vögel in der Bewegung. Ich bin kein Ornithologe und fühle mich auch nicht als Naturschützer. Bei einem Spaziergang am Krupunder See habe ich im Frühjahr die Balz der Haubentaucher fotografiert und der Gemeinde vorgeschlagen, die Vogelwelt am See auch für andere Bürger einmal zu dokumentieren. Bei der Vielzahl der Verbote am See, die sich aus dem Naturschutzgesetz ergeben, blieb es nicht aus, dass auch einige der vielen Übertretungen auf den Bildern zu sehen sind. Die Personen sind allerdings nicht zu erkennen. Wer meint, die Vögel würden dort in Ruhe ihre Jungen aufziehen können, der irrt. Außer der Stockente, bei der sich eher eine Überpopulation ergibt, haben an Wasservögeln dort nur jeweils ein Paar Blesshühner und ein Paar Haubentaucher gebrütet. Von den ursprünglich zwölf Alt- und Jungvögeln beider Arten sind bis heute nur sieben übrig geblieben. Woran liegt das wohl? Andere Arten haben länger nach Brutplätzen gesucht und sind nicht geblieben. Meine Motivation als parteiloser Halstenbeker Bürger, mich an die Öffentlichkeit zu wenden, war allein die Tatsache, wie die Erlaubnis für die Modellsegler zustande gekommen ist. Die im Internet veröffentlichten Unterlagen vermitteln mir den Eindruck, dass sich der Bürgervorsteher hier besonders engagiert hat und dies nicht besonders sorgfältig. So können sich nach Änderung der Satzung Segelboote in unbegrenzter Zahl bewegen. Davon würde die Tierwelt sicherlich beeinträchtigt sein.

Heiner Hofmann

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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