Mauer um den See
29. Juni "Der Anwalt des Haubentauchers"
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie weit so mancher Zeitgenosse über das Ziel hinaus schießt im Namen des Naturschutzes. Ich bin auch Tierschützerin und sorge mich um Artenschutz und artgerechte Tierhaltung. Wie man aber darauf kommt, so ziemlich alles am Krupunder See zu verbieten, die Bürger mit Sicherheitspersonal verfolgt, sie zur Kasse bittet - Hundebesitzer natürlich weitaus deutlicher als andere - und dann auf Verständnis hofft, bleibt mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Am besten wäre es, man baut eine ganz große, unübersteigbare Mauer um den See, dass niemand mehr dort stören kann; auch nicht Herr Hofmann mit seinem Fotoapparat.
Karen von Seth, Anwältin für Gemaßregelte und Verfolgte am Krupunder See
Am besten alles verbieten
Es freut mich, dass Herr Hofmann mit dem Fotografieren noch eine Tätigkeit gefunden hat, die am Krupunder See nicht verboten ist. Aber dass er neben seinen hübschen Vogelaufnahmen auch noch die Verstöße seiner Mitbürger dokumentiert, halte ich schon für grenzwertig. Der Verfolgungsdruck am See auf die Bevölkerung hat stetig zugenommen und es soll sogar schon "Wiederholungstäter" geben (so tituliert vom Ordnungsdienst)!
Allerdings ist schon seit einiger Zeit zu beobachten, dass die Vertreter der Gemeinde Halstenbek und auch selbst ernannte Naturschützer die, ach so ignoranten Bürger/innen, am liebsten ganz vom Krupunder See fernhalten wollen. Die erwähnte Liste der Verbote soll also nochmals erweitert werden. Mein Vorschlag: Statt der ganzen Piktogramme wird ein Schild aufgestellt "Hier ist alles verboten". Dann haben wir endlich klare Verhältnisse.
Weiter wird beschrieben, dass die Silhouetten von Modellseglern für Wasservögel bedrohlich wirken sollen. Das ist allerdings eine dreiste Fehlinformation. Greifen Raubvögel vom Wasser aus an? Haben Blesshühner Angst vor Schwänen, deren Silhouette in etwa die Größe der am Krupunder See betriebenen Modellschiffe hat? Hier wird deutlich, mit welchen Tricks und Falschinformationen die sogenannten Naturschützer arbeiten.
Auch wir Anwohner wollen, dass die Vögel in Ruhe brüten können, dazu wurde der entsprechende Teil des Sees auch eingezäunt, was von allen See-Besuchern auch akzeptiert wird. Daher ist die derzeitig ausgeübte Intoleranz gegenüber der Bevölkerung kontraproduktiv und schießt weit über das Ziel hinaus.
Andreas Röttger
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