Gemeinde bekommt Glasfaserkabel für schnelles Internet. Erste Kunden können Ende 2012 ans Netz

Hasloh. Mini-Volksfeststimmung mitten in Hasloh. Knapp zwei Dutzend Bürger haben sich am Garstedter Weg/Ecke Bahnhofstraße versammelt, um den Startschuss für ihr Lieblingsprojekt zu feiern. Einige haben gelbe T-Shirts angezogen, auf denen der Slogan steht: "Ich schließe mich an". Sie gehören zu jenen 14 Multiplikatoren und einer sechsköpfigen Lenkungsgruppe, die seit eineinhalb Jahren alles dafür tut, dass die 3400 Einwohner zählende Gemeinde endlich einen direkten Zugang an das schnelle Internet erhält. Gemeinsam haben sie monatelange Überzeugungsarbeit im Dorf geleistet und es geschafft, dass 800 Haushalte Vorverträge für das Glasfasernetz abgeschlossen haben. Das war die Voraussetzung dafür, dass es nun gebaut wird.

Einer von ihnen ist Wilhelm Brenzinger. Er sagt: "Ich will endlich eine vernünftige Internet-Geschwindigkeit, um Bilder hoch- und runterladen zu können, ohne dass der Rechner die ganze Nacht laufen muss."

"Dies ist ein großer Tag für Hasloh", freut sich Bürgermeister Bernhard Brummund, der zum symbolischen ersten Spatenstich geladen hat. Fast fünf Jahre habe seine Gemeinde dafür gekämpft, sagt Brummund. "Nun steht die Tür für Hasloh zum 21. Jahrhundert weit offen." Der erste Anlauf im Jahre 2007 scheiterte. Die Gemeinde fand keinen Investor, der die Glasfaserkabel im ganzen Ort unter die Erde verlegt und die Häuser mit dem Lichtwellenleiter verbindet, der Datengeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich macht.

Erst die Breitband GmbH des Abwasserzweckverbandes (AZV) erklärte sich voriges Jahr bereit dazu, vorausgesetzt Hasloh bringt eine Anschlussquote von 60 Prozent zusammen. Das gelang schließlich im vergangenen August nach monatelanger Überzeugungsarbeit. "Wir haben jetzt 800 Vorverträge", sagt AZV-Breitband-Chef Peter Janssen. Damit ist Hasloh nach Holm die zweite Gemeinde im Kreis Pinneberg, die mit Hilfe des AZV mit Glasfaser ausgerüstet wird. Der Verband investiert dafür rund drei Millionen Euro, sagt Janssen. Die ersten Kunden könnten Ende des Jahres ans Netz gehen.

Für die Entwicklung des Dorfes seien diese Daten-Autobahnen enorm wichtig, betont Bürgermeister Brummund. "Ich hätte nicht gedacht, dass sie immer wichtiger werden." Ohne schnelles Internet, das auch kostengünstiges Telefonieren und hochauflösendes Fernsehen möglich macht, ließen sich heute kaum noch moderne Betriebe und junge Familien im Ort halten, geschweige denn anlocken. "Jetzt scheint endlich die Sonne für Hasloh."