Die Mieter des Pinneberger Mehrgenerationenhauses am Kirchhofsweg sind jetzt auch im Garten aktiv

Pinneberg. Selbst ist der Mieter. So heißt das Motto für die Bewohner des Pinneberger Mehrgenerationenhauses am Kirchhofsweg. Die Gestaltung und Pflege des Gartens hinter dem Haus Sonnenschein, das im Namen der Stiftung "Wir helfen uns selbst" als "Passivenergiehaus" erbaut und im November bezogen worden ist, wird komplett von den Mietern übernommen. Allen voran von Zbigniew Schell, der bei der Pinneberger Friedhofsverwaltung arbeitet, und seinem 17 Jahre alten Sohn Bartosz. Der aus Polen stammende Schell, der vorher mit Frau und vier Kindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung gelebt hatte, hatte im Mehrgenerationenhaus eine Fünf-Zimmer-Wohnung für sich und seine Familie gefunden. Drei Familien mit zusammen zehn Kindern im Alter von sechs bis 17 Jahren leben am Kirchhofsweg 53 c unter einem Dach. Dazu kommen sechs Erwachsene ohne Kinder und neun Bewohner im Rentenalter.

Dass sich die Mieter gemeinsam bei der Gartenpflege engagieren, sich aber abwechselnd auch um die Treppenhausreinigung und im Winter ums Schneeräumen kümmern, schafft nicht nur Gemeinsinn. Es zahlt sich unmittelbar finanziell aus, wie Ingo Worm, Geschäftsführer der Stiftung, erläuterte. "Statt drei Euro Nebenkosten pro Quadratmeter müssen die Mieter nur zwei Euro bezahlen", sagt Worm. Die Mieten der Sozialwohnungen betragen zwischen 4,35 und 5,25 Euro/Quadratmeter kalt. "Jeder bringt sich ein", sagt Ingo Worm. Die älteren Bewohner, die nicht mehr im Garten werkeln könnten, backten laufend leckere Kuchen für die Hausgemeinschaft. Die Fußball-Europameisterschaft werde von allen im Gemeinschaftsraum geguckt.

Unterstützung für die Menschen im Haus Sonnenschein gab es jetzt vom Rellinger Garten- und Baumarkt Hass + Hatje. Baumarktleiter Jens-Dieter Haß weihte mit Ingo Worm und Zbigniew Schell ein Gartenhäuschen ein, das seine Firma gespendet hatte. In dem Häuschen können die Gartengeräte untergebracht werden.