Die Initiative “Pinneberg mit Zukunft“ legt Imagebroschüre auf. Der Auftrag soll an den Stadtmarketingverein weitergereicht werden.

Pinneberg. Alle meckern übers Wetter - und über Pinneberg sowieso. Wirklich alle? Nein, denn zum Beispiel Niels Jonas, Sprecher der Initiative "Pinneberg mit Zukunft", und seine Mitstreiter setzen sich aktiv dafür ein, das vermeintlich negative Image der Kreisstadt aufzupolieren. Wer ebenfalls ein bekennender Pinneberg-Fan ist, der kann seine Stadt fortan nicht nur im Herzen, sondern auch in der Tasche mit sich tragen: Die Pro-Pinneberg-Initiative stellte jetzt ihre Broschüre "Pinneberg gefällt mir" vor. Eine "Hommage für unsere Stadt" (Niels Jonas) im praktischen Scheckkartenformat.

Mit ihrem Druckwerk en miniature wollen Jonas, Jutta Kirschner, Ingeborg Triskatis, Ines Kitzing, Sigrid Schwartz und Thilo Binné die "großen Stärken Pinnebergs gebündelt aufzeigen". "Wir zeigen, weshalb wir gerne in Pinneberg leben", so Niels Jonas. Zur Gruppe gehörte auch der im Sommer verstorbene Holger Hachmann.

Finanziert wird der Druck der Broschüre in der Norderstedter Druckerei KemperSchmidt vor allem auch dank des Sponsorings der Sparkasse Südholstein. Deren Vorstandsmitglied Martin Deertz sagt: "Ich persönlich finde meinen Wohnort Pinneberg sehr lebenswert."

Zusammengefunden hatte sich die Gruppe "Pinneberg mit Zukunft" im Zuge der kontroversen Debatten um die Neugestaltung der Innenstadt. Man habe, sagt Niels Jonas, sich eingemischt, um dem "kleinteiligen Streit entgegen zu wirken". Angesichts des nunmehr gefundenen Kompromisses sehen die Mitglieder der Gruppe ihre Aufgabe laut Jonas als abgeschlossen an: "Wir stellen einen großen Konsens fest, die gewachsene Mitte der Stadt neu zu gestalten."

"Pinneberg mit Zukunft" möchte den Staffelstab gerne an den jüngst gegründeten Stadtmarketingverein weiterreichen. "Der Verein hat nun die wichtige Aufgabe, unser Anliegen fortzuführen", sagt Niels Jonas - und meint, was Bürgermeisterin Kristin Alheit ("Die Stärken stärken") als die Schaffung eines Markenbildesformuliert hatte.

Der Wirtschaftsförderer der Stadt, Stefan Krappa, nahm den Ball auf. "Es ist sehr gut, dass sich hier solch Bürgersinn entwickelt hat. Und es ist ein guter Auftakt für die weitere Diskussion ums Marketing", sagte Krappa mit Blick auf die Imagebroschüre. Diese ist in einer Erstauflage von 5000 Stück gedruckt worden. Zu bekommen ist das Heftchen kostenlos in allen Filialen der Sparkasse Südholstein.

Und was wünschen sich alteingesessene Gewerbetreibende in Pinneberg? "Ich möchte, dass das neue Stadtmarketing eng und konstruktiv mit der bestehenden Wirtschaftsgemeinschaft zusammenarbeitet", sagt Bäckermeister Jörn Dwenger. "Es muss uns gelingen, die verbliebenen Kunden an Pinneberg zu binden. Dafür muss jeder mehr Anreize schaffen." Und vor allem, so der bekannte Geschäftsmann weiter: "Wir müssen in allererster Linie ein positives Image für Pinneberg aufbauen."

Kirsten Schlüter, die seit langem mit ihren Imbissständen die Menschen in Pinneberg mit Wurst, Pommes Frites, Kaffee und mehr versorgt, wünscht sich ebenfalls eine "harmonische Einheit" zwischen Wirtschaftsgemeinschaft und Marketingverein. Sie möchte bei der Planung von Veranstaltungen möglichst "alle kreativen Leute in der Stadt, auch die Zeitungen" einbinden. Dem jüngst gewählten Vorstand des Vereins für Stadtmarketing um Horst Alsmöller, dem Vorstandschef der VR Bank Pinneberg, bescheinigt Kirsten Schlüter: "Das sind alles Leute, die mit der Wirtschaft zu tun haben und etwas davon verstehen."

Der Marketingverein will im ersten Quartal die Stelle eines Citymanagers für Pinneberg ausschreiben. Jörn Dwenger sieht diesen Citymanager vor allem bei der Organisation von Events gefragt: "Es wäre toll, zum Beispiel die Eisbahn wieder nach Pinneberg zu bekommen." Klare Vorstellungen in Sachen Großveranstaltungen formuliert auch Kirsten Schlüter: "Vielleicht bekommen wir in Pinneberg ja auch wieder ein schönes Stadtfest. Oder sogar einen Weihnachtsmarkt."

Wer auch immer in Zukunft die handelnden Personen sind - Niels Jonas ruft sie alle auf, nicht zu vergessen, um was es im Grunde gehen solle: "Es geht um Pinnebergs Interessen. Deshalb gilt es stets, das Große im Blick zu haben."