Kreis Pinneberg. Die Fraktion der Linken im Pinneberger Kreistag dezimiert sich weiter. Nach Florian Angelet und Johanna Mettjes, die schon vor einiger Zeit ausgeschieden sind, hat jetzt Fraktionschef Claus-Peter Matetzki das Handtuch geworfen. Er sei aus der Partei ausgetreten und verlasse die Kreistagsfraktion, kündigte Matetzki am Sonntag an. Sein Mandat werde er aber vorerst behalten und als fraktionsloser Abgeordneter weiterführen.

Damit verliert Die Linke einen ihrer drei Sitze im Kreistag. "Die innerfraktionellen Probleme haben sich mittlerweile soweit aufsummiert, dass mir eine vertrauensvolle und zielgerichtete Zusammenarbeit nicht mehr möglich scheint. Wenn die Auseinandersetzungen mit der eigenen Fraktion regelmäßig deutlich schärfer sind als die mit dem politischen Gegner, wird es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen", begründete Matetzki den Austritt. Sechs Jahre lang gehörte er den Linken an. Sein Entschluss habe sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. "Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das ist jetzt passiert." Er halte es auch für "angemessen", dass er das Mandat behält. Der Wahlerfolg sei auch ihm zu verdanken gewesen, weil er als Mitstreiter für den Erhalt der GeWoGe einen gewissen Bekanntheitsgrad besaß. Bis auf den Haupausschuss, wo er beratendes Mitglied bleiben wolle, werde alle übrigen Ausschüsse aufgeben.

Klaus-Dieter Brügmann zeigte sich überrascht. "Das höre ich zum ersten Mal", sagte der Kreisvorsitzende am Sonntag auf Anfrage. Bevor er dies kommentiere, wolle er sich mit seinen Kollegen beraten. Die Linke sei keinesfalls in der Krise, versichert er. 57 Mitglieder zähle sie zurzeit im Kreis. Acht neuen Mitgliedern stünde 2011 ein Austritt gegenüber. Er sagt aber: "Wenn das Mandat über die Liste der Partei erreicht wurde, sollte man es zurückgeben, wenn man austritt."