Eine Appell von Ralph Klingel-Domdey

Ohne Licht sieht man nicht - und wird schlecht gesehen. Zu dieser simplen Erkenntnis sollten mittlerweile eigentlich alle Radfahrer gelangt sein. Schon aus purem Eigennutz und dem Drang zum Überleben. Doch wer glaubt, die gebetsmühlenartig vorgetragenen Appelle von Polizei und Unfallforschern zeigten Wirkung, sieht sich dieser dunklen Tage schwer getäuscht auf den Straßen des Kreises.

Urplötzlich und wie aus dem Nichts tauchen sie immer wieder auf. Sogar am unbeleuchteten Straßenrand zwischen Dörfern. Gern auch modisch gekleidet in Dunkelblau oder Schwarz, damit andere Verkehrsteilnehmer erst in allerletzter Sekunde auf die Gefahr aufmerksam werden und dem Unglück (vielleicht noch) ausweichen können. Aber auch in den Städten sind Autofahrer vor Adrenalinschüben nicht gefeit. So auch gestern, als nur eine Vollbremsung beim Abbiegeversuch einen Knaben vor einem Weihnachtsfest in der Klinik oder Schlimmerem bewahrte. Ist es wirklich zu viel verlangt, dass Väter und Mütter auf eine intakte Beleuchtung an den Rädern ihrer Kinder achten?

Mit der Einsicht ist das eben so eine Sache. Wie sonst ließe sich erklären, dass selbst erwachsene Radfahrer oft mit Unverständnis oder gar Pöbelei reagieren, weist man sie freundlich auf die Gefahren ihres Handelns hin. Allen bislang Unbelehrbaren an dieser Stelle der gut gemeinte Rat, nicht erst aus Schaden klug zu werden. Hoffentlich geht ihnen schon vorher ein Licht auf.