Gegen den 63-Jährigen läuft ein Strafverfahren wegen Korruption und Unterschlagung

Kreis Pinneberg. Die Kreisverwaltung Pinneberg hat den Leiter ihres Bauhofs in Moorrege mit sofortiger Wirkung freigestellt und ihm ein Hausverbot erteilt, wie Kreissprecher Marc Trampe auf Nachfrage mitteilte. Gegen den langjährigen Mitarbeiter läuft ein Strafverfahren wegen Korruption und Unterschlagung, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kiel dem Abendblatt bestätigte. Dem geschassten Mitarbeiter werde Bestechlichkeit, Vorteilsnahme und Untreue in einem schweren Fall vorgeworfen.

Bei einer Durchsuchung der Räume des Bauhofs sowie der Privaträume des Betroffenen sei zahlreiches Beweismaterial sichergestellt worden. "Wir hatten schon seit längere Zeit Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Bauhof und haben die Staatsanwaltschaft eingeschaltet", sagt Kreissprecher Trampe.

Der beurlaubte Bauhofleiter Bernd H., 63, arbeitet seit mehr als zehn Jahren für den Bauhof der Kreisbehörde. Trampe mochte sich unter Hinweis auf das laufende Verfahren nicht konkret zu den Anschuldigungen äußern, die H. vorgeworfen werden. Auch die Höhe des angerichteten Schadens ist demnach noch unklar.

Der Kreis Pinneberg hat 2006 den Bauhof von Pinneberg nach Moorrege verlagert. Dort hatte er eine Fläche von 6,5 Hektar eines ehemaligen Gartenbaubetriebes gekauft. Zehn Beschäftigte arbeiten dort. Sie sind für die Instandhaltung des 100 Kilometer langen Kreisstraßennetzes zuständig sowie für den Streudienst im Winter und die Knickpflege im Sommer.

"Wir haben in der Verwaltung ein Frühwarnsystem installiert, um Korruptionsfälle zu verhindern", sagt Trampe. Alle Mitarbeiter aus sensiblen Bereichen würden regelmäßig geschult und instruiert, wie sie sich korrekt zu verhalten haben.