Einsatzwagen fährt sich in Pinneberger Innenstadt zwischen Weihnachtsbuden und Imbiss fest

Pinneberg. In den Tagen vor dem Fest sollte nicht nur der Weihnachtsmann freie Fahrt haben. Mit Blick auf die Hochphase des weihnachtlichen Trubels in hiesigen Innenstädten und Einkaufszentren hat Christian Mandel, Sprecher der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH, appelliert, die Belange der Retter und Helfer nicht zu vergessen. Anlass war ein Rettungsdiensteinsatz vor wenigen Tagen in der Pinneberger Innenstadt. Dabei hatte sich die Besatzung eines Rettungswagens, die zu einem Notfall in der Fußgängerzone am Fahltskamp gerufen worden war, zwischen zwei Buden festgefahren. "Das Navigationsgerät, das die Einsatzkräfte anleitet, weiß ja nicht, dass dort Weihnachtsmarkt ist", sagte Mandel.

Aus Sicht des Rettungsdienstes ist nach seinen Worten die Vorweihnachtszeit, in der Buden oder Bühnen in den Innenstädten aufgebaut werden, eine neuralgische Phase. Aber auch dann, so Mandel, müssten die vorgeschriebenen Durchfahrtsbreiten für Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge eingehalten werden.

Nachdem sie ein paar Male zwischen einer Zuckerbäckerbude und einem Würstchenstand rangiert hatten, waren die Rettungsassistenten schließlich die rund 50 Meter vom Lindenplatz bis in den Fahltskamp gelaufen. Eine Verzögerung, die zum Glück keine schlimmen Folgen hatte.

Das Hamburger Abendblatt befragte die Pinneberger Stadtverwaltung zur Konstellation auf dem Lindenplatz, wo es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder auch Probleme mit Lieferfahrzeugen gegeben hatte, die verbotenerweise bis in die Fußgängerzone fahren. "Die drei Buden stehen so, wie sie im vorigen Jahr auch gestanden haben", sagte Pressesprecher Stefan Krappa. Das Ordnungsamt gehe davon aus, dass es ausreichend breite Rettungswege gebe. "Wir werden das prüfen und gegebenenfalls optimieren", versprach Krappa. Ein Beamter der Polizei hält die Situation in der Pinneberger City hinsichtlich von Notfalleinsätzen ohnehin für bedenklich. Gerade auch, wenn donnerstags Markt in der Fußgängerzone ist: "Wenn da ein dickes Ding passiert, kommt keiner richtig durch."