Videoaufzeichnungen dokumentieren den tödlichen Unfall des Schenefelders

Schenefeld. Das Rätsel um den tragischen Tod des 19-jährigen Marcel aus Schenefeld scheint gelöst zu sein. Die Polizei hat die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras an den S-Bahnhöfen Reeperbahn und Diebsteich ausgewertet. Der Gymnasiast Marcel war in der Nacht zu Sonnabend von einer S-Bahn überrollt und tödlich verletzt hatte.

"Um 1.24 Uhr am Sonnabendmorgen bestieg der Schüler am S-Bahnhof Reeperbahn einen Zug der Linie S3 in Richtung Elbgaustraße", berichtet Rüdiger Carstens, Sprecher der ermittelnden Bundespolizei. Anstatt aber bis zur Endstation weiterzufahren, habe Marcel die Bahn gegen 1.33 Uhr an der Station Diebsteich verlassen. Etwa eine Viertelstunde lang sei der Schüler offenkundig ziellos von Kante zu Kante über den menschenleeren Bahnsteig getorkelt. "Zweimal sprang er ins Gleisbett, stieg dort unter Lebensgefahr über die Starkstromschienen und kletterte wieder heraus, sein Gang war sehr schwankend", sagte Carstens. Eine Fremdeinwirkung kann somit ausgeschlossen werden.

Allerdings bestätigte der Polizeisprecher unter Hinweis auf die laufenden rechtsmedizinischen Untersuchungen nicht die Spekulationen, dass der Schenefelder Schüler beim Kiezbummel zu viel getrunken habe. Die Videobänder zeigen, wie Marcel gegen 1.50 Uhr schließlich den Bahnsteig entlang der Schienen Richtung Langenfelde verlässt und im Dunkel der Nacht verschwindet. Minuten später erfasste ihn der Triebwagen einer S-Bahn, während er die Gleise überquerte.