Ausreden und Lügen

6. Dezember: "Wo bleibt unsere Post?"

Vor einem halben Jahr fiel mir auf, dass montags keine Post zugestellt wurde. Ich habe das am 18. Juli über das Post-Telefon gemeldet. Die Kurzantwort der Post vom 19. Juli: "Ihrem Hinweis gehen wir intern nach....durch gezielte Maßnahmen....verbessern." Nicht änderte sich! Am 21. Oktober habe ich erneut per Service-Telefon auf den Missstand hingewiesen. Das Call-Center (Nürnberg) erklärte, am Wochenende werde eben weniger Post aufgegeben. Nach Diskussion darüber wurde versprochen, die Hinweise weiterzugeben nach Bonn. Nichts änderte sich!

Nach Ihrem Beitrag habe ich am 7. Dezember wieder das Service-Telefon auf den Missstand hingewiesen. Im Call-Center (Marburg) war der Abendblatt-Bericht bekannt. Nach erneuter Diskussion und wohl unter dem Druck weiterer Anrufe wurde zugesagt, die Beschwerden an den Kundenservice Brief weiterzuleiten. Ich hoffe nun das Beste und befürchte das Schlimmste.

Denn die Äußerung des Post-Pressesprechers, es handele sich um "Fehlbeobachtungen", ist unverschämt. Ich - und wohl auch die übrigen Empfänger - kann unterscheiden zwischen wenig und gar keiner Post. Die Zusteller sind alle sehr zuverlässig, freundlich und flott. Doch ihnen wird offenbar immer mehr aufgebürdet.

Die Post-Offiziellen sind wohl geeicht auf Standardantworten aus Textbausteinen, und das sind schon mal Ausreden und Lügen dabei. Ein kurzer Blick in die vier Akten: Airmail-Brief auf den USA wird von der Post zurückgeschickt (offenbar nicht per Luftpost, denn bis Chicago brauchte er über vier Monate) mit schriftlicher Antwort "Zustellabteilung hat uns informiert ...keine Sendung...zurückgesandt" und "nicht mehr alle Sendungen durch unser Unternehmen ausgeliefert"/Kopie des Kuverts mit dem "Zurück"-Stempeldruck und rosa Retour-Aufkleber an Kundenservice mit der Bitte um Aufklärung/Antwort: Unter anderem "...räumen wir ein, dass diese Sendung hätte zugestellt werden können...". Keine Entschuldigung, dafür Ausreden.

Vor Ort hat die Post seit langem keine Ansprechpartner mehr; Kunden und Service sind Begriffe real nicht vorhanden. Der Sprecher sollte mal dem Wink nachgehen: Wenn am Wochenende nicht sortiert wird, kann's am Montag keine Post geben.

Werner Hammerschmidt

Briefträger im Stress

Auch ich bestätige, dass montags meist keine Post im Briefkasten vorhanden ist. Die Zustellung an den Wochentagen findet zu unterschiedlichen Zeiten statt. Wenn es zu Unregelmäßigkeiten bei der Verteilung der Post kommt, liegt es nach meiner Einschätzung an der straffen Personalpolitik der Post. Unser Briefträger ist zuverlässig und freundlich. Oft tut er mir leide, weil er nur hetzend seine Aufgaben erfüllt. Wir alle aus der Nachbarschaft hoffen, dass er uns erhalten bleibt!

Gisela Bittner

Parallel-Universum

Volltreffer! Wir in Halstenbek-Süd schauen Montags gar nicht mehr in die Briefkästen. Kommt eh' keiner. Zustellung Donnerstag und Freitag: Selten vor 16 Uhr. Am Boten/Botin liegt es bestimmt nicht, die sind sehr fleißig.

Herr Grundler sollte mal nachsehen, ob er nicht in einem (Post-) Paralell-Unvisersum lebt und dadurch den Blick für die Realität verloren hat.

Michael Björnson

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