Bönningstedts Bürgermeister Peter Liske will Einsatzwagen nicht in Bauhof-Halle unterbringen

Bönningstedt. Der politische Streit um den Anbau am Bönningstedter Feuerwehrgerätehaus geht in die nächste Runde. Bürgermeister Peter Liske hat jetzt dem jüngsten Beschluss des Gemeinderats widersprochen. Dieser wollte ein Fahrzeug der Feuerwehr in der Halle des Bauhofs unterstellen lassen. Der Leiterwagen musste bislang draußen stehen, weil er zu groß für das Feuerwehrhaus ist.

Außerdem wollte die Politik auf diese Weise Zeit gewinnen, um eine Alternativlösung zu finden, die weniger als 137 000 Euro kosten würde wie der bisher geplante Anbau an das Feuerwehrhaus. Nun fordert Bürgermeister Liske den Gemeinderat auf, auf seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 15. Dezember, seinen Beschluss aufzuheben. Auf jeden Fall werde er nicht umgesetzt, betont Liske, weil er "gegen geltendes Recht verstößt".

Der Bürgermeister verweist auf ein Schreiben der Feuerwehr-Unfallkasse Nord aus Kiel. Diese hält die Idee der Bönningstedter Politik, Feuerwehrfahrzeuge in verschiedenen Hallen unterzustellen, für gefährlich, wie sie in einem dreiseitige Schreiben an die Amtsverwaltung Pinnau deutlich macht. "Die Unterbringung eines Einsatzfahrzeuges der Feuerwehr in der Halle des Bauhofs führt zu Problemen in der Verkehrsführung. Durch die Anordnung der Pkw-Stellplätze kann es zu gefährlichem Begegnungsverkehr mit dem bereits ausrückenden Einsatzfahrzeug und noch anrückendem Pkw sowie ins Feuerwehrhaus laufenden Personen kommen", heißt es in dem Schreiben.

"Gefährdungen durch Verkehrswegkreuzungen sind zu vermeiden." Das heißt, im Notfall müssten der Verkehr der mit privaten Pkw ankommenden Helfer unbedingt von denen der abfahrenden Einsatzfahrzeuge strikt getrennt werden.

Dieses politische Hickhack läuft nun seit sieben Jahren. Schon 2004 hatte die Feuerwehrunfallkasse angemahnt, dass der neu angeschaffte Leiterwagen untergestellt werden müsse. Die Freiwillige Ortswehr fordert seitdem einen Anbau, den die Politik immer wieder verschoben hat. Zuletzt eskalierte der Streit, als die Feuerwehr sich erstmals weigerte, den Laternenumzug der Kinder zu begleiten.

Liske (BWG) plädiert an die Einsicht der anderen Fraktionen CDU und SPD. "Wenn man den Anbau nicht will, sollte man sich mit der Feuerwehr zusammensetzen und eine Lösung erarbeiten. Es wird zuviel über die Feuerwehr und zu wenig mit der Feuerwehr geredet." Fest stehe, dass der Leiterwagen untergestellt werden muss. "Draußen gammelt die Leiter vor sich hin. Und wenn sie gefroren ist, kann ich niemanden da raufschicken."

Auch die Idee, die Winterdienstfahrzeuge, die für die Sicherheit der Bürger sorgen sollen, im Freien abzustellen, sei keine gute Lösung, findet Liske. Zudem verweist er auf die Planungskosten von 25 000 Euro, die bereits angefallen sind. Ein privater Sponsor fordert jene 20 000 Euro zurück, die er für den Anbau gespendet hat. Liske: "Selbst wenn wir nichts machen, haben wir schon 45 000 Euro versenkt."