SPD-Chef Hoffmann fordert Verkauf von Cityflächen an GeWoGe

Pinneberg. "Kreistagspolitiker sollten keine Lobbyisten der Grundstücksmakler sein!" Der Pinneberger SPD-Vorsitzende Herbert Hoffmann hat heftige Kritik an den Fraktionen von CDU und FDP im Kreistag geübt, nachdem dort nochmals, ohne Ergebnis, über die Zukunft des ehemaligen Kreishausareals in der Innenstadt der Kreisstadt beraten worden war. Genosse Hoffmann fühlt sich an eine "Zockerrunde, die im Hinterzimmer die Zukunft der Pinneberger Innenstadt ausspielen will" erinnert: "Angebote werden scheinbar so lange hin und her gewürfelt, bis der für diese Parteien gewünschte Partner oben schwimmt und den Zuschlag erhält. Ob diese Entscheidung dann sinnvoll für Pinneberg und dessen innerstädtisches Leben ist, spielt keine Rolle."

Die Pinneberger Wohnungsbaugenossenschaft GeWoGe hatte, vermeintlich abschließend, 860 000 Euro für die beiden kreiseigenen Grundstücke Lindenstraße 4-6 und Moltkestraße 21 geboten. Der Gegenbieter, der Pinneberger Unternehmer Joachim Neuhaus, schien ausgestochen. Dann aber vertagte die Mehrheit im Kreistag die Verkaufsentscheidung nochmals auf eine Sondersitzung am 21. Dezember. Bis dahin können beide Bieter gegebenenfalls ihre Angebote nochmals nachbessern.

Für den Pinneberger SPD-Vorsitzenden Hoffmann kann die Entscheidung nur zu Gunsten der GeWoGe fallen, denn "bezahlbarer Wohnraum gerade für Familien beflügelt die Innenstadt und wird dringend benötigt". Deshalb habe sich die Mehrheit im Pinneberger Rat am 1. Dezember für den Bau öffentlich geförderter Wohnungen, wie die Genossenschaft sie plane, ausgesprochen. Nach bisherigem Stand will die GeWoGe auf den genannten Flächen bis zu 60 Wohnungen bauen, die Firma Neuhaus hat indes bis zu 35 Wohnungen gehobenen Standards im Blick.

Nach Meinung von Sozialdemokrat Hoffmann braucht die Stadt keine teuren Eigentumswohnungen: "Vor allem Normalverdiener, Familien mit Kindern, Singles oder auch ältere Menschen, die sich räumlich verkleinern wollen, suchen oft vergeblich nach für sie bezahlbarem Wohnraum."