Polizei geht von Unfall aus. Junger Mann war Schüler am Gymnasium Schenefeld

Schenefeld/Hamburg. Ein 19 Jahre alter Schüler aus Schenefeld ist in der Nacht zu Sonnabend gegen 2 Uhr in Hamburg von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Der Fahrer bemerkte den jungen Mann zwischen den Stationen Diebsteich und Langenfelde noch, konnte aber nicht mehr schnell genug bremsen. Der 19-Jährige erlag seinen Verletzungen, der 44 Jahre alte Fahrer, der im Führerhaus der Unglückslok gesessen hatte, erlitt einen Schock.

Warum sich der junge Mann auf den Gleisen befand, ist nach Auskunft der Bundespolizei, die sich nun mit der Aufklärung befassen muss, noch unklar. Sie geht aber von einem tragischen Unfall aus.

Zahlreiche Mitschüler des 19-Jährigen, der in den 13. Jahrgang des Gymnasiums Schenefeld geht, haben bereits gestern von seinem Tod gehört. Der Grund: Der junge Mann war Mitglied des Oberstufen-Chores der Schule. Der Chor tritt traditionell stets an einem Sonntag im Advent bei einem Gottesdienst in der Schenefelder Paulskirche auf. So war es auch für gestern Vormittag geplant.

Doch Paul Otterstein, Pastor der evangelisch-lutherischen Gemeinde an der Kirchenstraße in Schenefeld , entschied sich dafür, direkt im Gottesdienst auf den Tod des jungen Mannes einzugehen: "Wir haben uns auf das Thema eingestellt."

Die Hamburger Bundespolizei hat derweil die Ermittlungen aufgenommen. Einsatzkräfte der Hamburger Feuerwehr haben die Leiche des jungen Mannes in das Institut für Rechtsmedizin gebracht.

Die S-Bahngleise mussten zuvor, von 2.07 Uhr bis 3.11 Uhr, gesperrt werden, um den 19-Jährigen zu bergen und um Spuren zu sichern. Die Fahrgäste der S-Bahn, die ihn erfasste, wurden von Einsatzkräften der Bundespolizei aus den Waggons gebracht und sicher aus dem Gleisbereich geführt.

Nach jetzigem Stand der Dinge hatte der Triebfahrzeugführer der S-Bahn während der Fahrt eine Person am Gleisbereich stehen. Er versuchte noch, den Zug zum Stehen zu bringen, konnte aber nicht verhindern, dass die Bahn den 19-Jährigen erfasste. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es nicht. Die Ermittler schließen auch aus, dass es sich um Selbstmord handelt. Nach jetzigem Sachstand geht die Hamburger Bundespolizei von einem tragischen Unfall aus.

Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei, sagte gestern gegenüber der Pinneberg-Redaktion des Hamburger Abendblattes, die Ermittlungen drehten sich jetzt um die Frage, wie der 19-Jährige überhaupt auf die Gleise gelangt ist: "Was hat er dort gemacht? Wie ist er dort hingekommen?"

Hinweise nimmt die Leitstelle der Bundespolizei in Hamburg ab sofort unter Telefon 040/66 99 50 55 55 entgegen.