Wedel/Berlin. Valerie Wilms, Bundestagsabgeordnete der Grünen, hat sich kritisch zur Genehmigung der Elbvertiefung durch die EU-Kommission geäußert. "Das macht das Projekt nicht besser", sagt die Wedelerin. "Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind zwar schön und gut, aber wann, wie und wo diese kommen, bleibt offen." Bevor ökologischer Ausgleich geschaffen sei, hätten die Anrainer den Schaden, da die Elbe dann längst vertieft worden sei.

Hinzu komme der "zweifelhafte Sinn" des Gesamtprojektes: Immer mehr Reeder bestellen Schiffe mit bis zu 18 000 Containern, die laut Wilms auch nach der Vertiefung nicht auf der Elbe fahren können. "Die großen Container-Schiffe werden Hamburg langfristig nicht mehr anlaufen." Mit der kostspieligen Vertiefung laufe man der Entwicklung hinterher. Problematisch bleibe, dass damit vor allem dem neuen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, dem künftigen Tiefwasserhafen, das Wasser abgegraben werde. Wilms: "Die deutschen Häfen schwächen sich gegenseitig. Lachende Dritte werden am Ende wohl Häfen wie Rotterdam und Antwerpen sein."