CDU empfängt Jost de Jager mit Resolution. Roland Krügel zuversichtlich

Tornesch. Bürgermeister Roland Krügel (CDU) hat einen Fehler gemacht. Er hätte vor 20 Jahren einen Zughalt in Tornesch für 10 000 Mark bekommen können. "Damals war ich noch unerfahren", sagt der Verwaltungsfachmann an seinen Gast Jost de Jager (CDU) gerichtet. "Vielleicht habe ich noch die Chance, das auszubügeln."

Der schleswig-holsteinische Verkehrs- und Wirtschaftsminister hatte am Mittwoch Tornesch besucht, um gemeinsam mit Bürgermeister, Landrat Oliver Stolz und Unternehmern aus der Region über den Ausbau der K 22, einen zusätzlichen Halt des Regionalexpress auf der Strecke von Kiel nach Hamburg und eine mögliche Fusion mit der Nachbarstadt Uetersen zu sprechen. Die Tornescher Christdemokraten empfingen Jost de Jager am Eingang des Rathauses und machten deutlich, wohin die Reise gehen soll. "Wir fordern den Halt des Regionalexpresses für die Region Tornesch/Uetersen... und den sofortigen Ausbau der K 22" stand auf ihrem Plakat. Dann überreichten die Parteigenossen ihm eine Resolution, in der sie die Unterstützung aus Kiel fordern. Bisher gingen ihre Bemühungen den Regionalexpress-Halt in Tornesch für die 3500 Fahrgäste täglich zu ermöglichen und so Pendler von der A 23 zu holen, ins Leere. Statt dessen hatte das Landesverkehrsamt auf den geplanten S-Bahn-Ausbau im Jahr 2020 verwiesen. "Wir brauchen aber jetzt eine Lösung", sagt Fraktionschef Manfred Irgens.

Jost de Jager sagte, er habe den Bedarf, "auch was die Pendlerströme angeht", erkannt. "Ich werde mich für den Halt in Tornesch einsetzen", versprach der Minister mit Blick auf die Unternehmer wie Hawesko-Chef Gerd Stemmann oder Hellermann Tyton-Boss Hans-Christian Niemann.

Die betonten erneut, dass sie expandieren wollen. Um Fachkräfte aus Hamburg nach Tornesch zu locken, bräuchte es allerdings eine attraktivere Anbindung. "Wirtschaftliches Wachstum freut natürlich auch den Wirtschaftsminister", lobte de Jager. Was die Verschiebung des K 22-Ausbaus angeht, machte er allerdings keine Zugeständnisse.

Krügel war trotzdem zufrieden. Er sei guten Mutes, wenn er an diesem Freitag das Landesverkehrsamt Schleswig-Holstein (LVS) besuche. Und falls die Gespräche nicht erfreulich verlaufen, würde er den Minister gleich noch mal anrufen.