Die verspätete und unregelmäßige Zustellung der Briefsendungen verärgert die Kunden in Pinneberg, Wedel, Haseldorf und Schenefeld.

Kreis Pinneberg. Die Deutsche Post hat offenbar Probleme, Briefsendungen im Kreis Pinneberg pünktlich zuzustellen. Zahlreiche Bürger klagen über unregelmäßige Lieferungen. An manchen Tagen, vor allem montags, kämen oft sogar überhaupt keine Briefe. Die Deutsche Post weist die Anschuldigungen zurück. Die Gewerkschaft Verdi hingegen bestätigt, dass die Arbeitsbelastung der Zusteller generell größer geworden ist.

"Mindestens an einen Tag pro Woche bleibt mein Briefkasten leer", sagt Anke Kjer. "Das liegt nicht daran, dass ich nichts bekommen würde." Die Wedelerin bezieht ein Abo einer Wochenzeitschrift, die jeden Montag im Kasten stecken müsste, doch häufig kommt das Magazin erst am Dienstag. "Ich habe das Gefühl, die Post ist nicht mehr zuverlässig." Das ist ihr aber wichtig. "Sonst habe ich Angst, dass etwas verloren gehen könnte", sagt die Wedelerin Anke Kjer.

Woran die Probleme liegen, kann sie sich gut vorstellen. Und sie hat sogar Vrständnis für die Gründe: "Die Zusteller stehen doch heutzutage unter sehr hohem Druck." Auch andere Bürger kennen das Problem. "Die müssen doch immer längere Strecken fahren", sagt die Haseldorferin Heike Dahl. "Das ist kaum mehr möglich." Früher hatte sie immer den selben Zusteller. "Heute ist das nicht mehr so."

Lena Münch aus Pinneberg ärgert sich ebenfalls. "Häufig bleibt mein Kasten bis zum späten Nachmittag leer" Ihre Weihnachtspost will sie sicherheitshalber ganz frühzeitig einwerfen. Lucie Schäfer aus Pinneberg hat ähnliche Probleme: "Bei mir ist montags fast nie Post da, auch am Sonnabend häufig nicht. Ich habe richtig Mitleid mit den Zustellern. Die haben einen harten Job."

Tatsächlich arbeitet die Post schon seit Monaten unter Hochdruck. Die Weihnachtszeit, zu der traditionell besonders viele Briefe und Pakete versendet werden, beginnt bei der Post bereits Ende September. Doch die Deutsche Post sagt, sie sei darauf eingestellt. "Wir haben uns auf die Weihnachtszeit vorbereitet und mehr Personal eingestellt", sagt Pressesprecher Martin Gründler. "Diese Probleme treten, wenn überhaupt, nur punktuell auf." Ohnehin sei Montag der sendungsschwächste Tag. Es sei also kein Wunder, dass manche Kunden dann keine Post bekämen. "Da handelt es sich um Fehlbeobachtungen", sagt Gründler. Zu Ausfällen komme es nur bei extremen Witterungsbedingungen, wie beispielsweise Glätte. Die Briefe würden am nächsten Tag ausgeliefert. "Die Post organisiert zudem am Sonntag vor Weihnachten einen Sonderzustellungstag auf freiwilliger Basis, der vom Personal auch sehr gut angenommen wird. Generell gilt: 95 Prozent der Briefe werden noch am Tag nach der Aufgabe zugestellt."

Die Probleme mit der Post betreffen nich nur Privatkunden, sondern auch ganze Städte. Schenefelds Bürgermeisterin Christiane Küchenhof etwa hatte ebenfalls Schwierigkeiten mit der Post. Bereits vor einigen Monaten berichtete die Verwaltungschefin öffentlich davon, dass die Post unzuverlässig sei. So wurden vor einiger Zeit, etwa 30 Prozent der vom Rathaus verschickten Anschreiben aus unerklärlichen Gründen nicht ausgeliefert.

"Privat ist mir aufgefallen, dass ich besonders oft montags keine Post habe", sagt sie. Im Schenefelder Rathaus allerdings komme die Post nach Beobachtung von Christiane Küchenhog immer pünktlich an.