Bönningstedt. Hinter dieser Tür ist absolute Ruhe. Doch davor tobt das Leben. Es ist das Lehrerzimmer der Schule Rugenbergen. Eine bunte, lebendige Gemeinschaftsschule mit 362 Schülern. Die 33 Lehrer ziehen sich hierher in den Pausen und Freistunden zurück. "Die Kollegen brauchen Lärmpausen", sagt Schulleiterin Maike Hinrichsen. Vor allem die Sportlehrer hätten einiges auszuhalten. "Da gehört es nun mal dazu, dass sich die Kinder lautstark freuen können."

Sport hat an der offenen Gemeinschaftsschule ohnehin einen hohen Stellenwert. "Wir haben ein Sportprofil", sagt Maike Hinrichsen. Bis zur achte Klasse hat jeder Schüler mindestens drei Stunden Sport in der Woche. Dazu gibt es die Möglichkeit, ab der siebten Klasse weitere Wahlkurse zu nehmen. "Einige Kinder bei uns haben bis zu sieben Stunden Sport." Es gibt eine Sporthalle, mehrere Sportplätze, Bolzplatz und Basketballfeld, wo sich die Schüler auch in den Pausen austoben können.

Das Lehrerzimmer ist für die Schüler natürlich tabu. Allein schon aus datenschutzrechtlichen Gründen, sagt Maike Hinrichsen. Außerdem müssten sich die Lehrer hier in Ruhe austauschen können, ohne befürchten zu müssen, dass Schüler es mitkriegen.

"Das Gespräch mit den Kollegen ist sehr wichtig", sagt Referendar Oliver Burandt. Für ihn ist das Lehrerzimmer auch Arbeitsplatz, wo er Arbeiten korrigiert, den Unterricht vorbereitet, im Internet recherchiert. Allerdings wird es etwas eng, wenn alle Kollegen gleichzeitig im Raum sind. Deshalb gibt es noch ein zweites Lehrerzimmer in der Schule, in das sich die Lehrer zurückziehen können und in dem Unterrichtsmaterialien gelagert werden. Für Schulleiterin Hinrichsen wäre es ein "Traum", wenn jeder Lehrer seinen Arbeitsplatz in der Schule haben könnte. "Und wenn er nach Hause geht, hätte er dann wirklich Feierabend wie andere Arbeitnehmer auch."

Die Rektorin informiert ihre Kollegen hier auch über neueste Entwicklungen oder wenn sich der Vertretungsplan ändert. In einem Buch hält sie Aktuelles handschriftlich fest. Letzte Eintragung: "Morgen kommt ein Reporter vom Abendblatt. Nicht extra aufräumen." Sie lacht: "Wir sind eine fröhliche Schule mit einem gut gelaunten Kollegium."