Pinneberg. "Wir sind für Sie da!" Unter diesem Motto wenden sich die Vertreterinnen der Schwangerschaftsberatungsstellen im Kreis Pinneberg und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Petra Thies, an die Eltern von Findelkind Emily. Das Neugeborene war in der Nacht zum 17. November in die Babyklappe des Klinikums Pinneberg gelegt worden.

Petra Thies, Ritva Akerblom (Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Awo), Ellen Katzman (Diakonisches Werk Rantzau-Münsterdorf), Lisa Schnelten (Frauentreff Elmshorn), Erdmute Eckhard-Roos (Beratungsstelle für Frauen und Familien vom Sozialdienst katholischer Frauen) und Tatjana Amendt (Donum Vitae, Schwangerschaftskonfliktberatung) bescheinigen Emilys Eltern: "Sie haben verantwortungsvoll gehandelt. Sie haben ihrem Kind das Leben geschenkt."

Die versammelten Expertinnen bieten allen werdenden Eltern ihre Hilfe an, auf Wunsch kann die Unterstützung anonym erfolgen. Erläutert wird, dass die Eltern des Babys, die nachts ihr Kind in Strampler und Decke gehüllt offenbar kurz nach der Entbindung in die Babyklappe des Klinikums am Fahltskamp gelegt hatten, acht Wochen lang Zeit haben, ihre Entscheidung zu überdenken und eventuell zu revidieren: "Sie können sich während dieses Zeitraums bei allen Schwangerenberatungsstellen melden. Die Gespräche sind kostenlos und anonym möglich." Nach den acht Wochen suche das Jugendamt dann eine "liebevolle Adoptionsfamilie" für das Kind. Emilys Eltern bleiben mithin noch fünfeinhalb Wochen Zeit, sich gegebenenfalls doch noch für ihr Kind zu entscheiden.

Die Fachfrauen aus dem Kreis Pinneberg machen allen Betroffenen Mut, sich professionelle Hilfe zu holen: "Wir sind vertraut mit allen Krisen, Fragen, Problemen und Konflikten, die im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft und Geburt entstehen können." Eine fachkundige Beratung könne einer Mutter helfen, "mit schwerwiegenden Gefühlen wie Schmerz, Trauer, Scham, Angst, Schuld und Verzweiflung umzugehen".