Die Abendblatt-Regionalausgabe Pinneberg testet die einheitliche Behördennummer im Kreis

Kreis Pinneberg. Gestern startete der Kreis Pinneberg die bundeseinheitliche Behördennummer 115. Die neue Service-Hotline verspricht in zwei von drei Fällen eine vollständige Beantwortung der Bürgeranfragen. Das Abendblatt hat den Test gemacht.

Fall eins: Frau Schröder möchte ihren Jack Russell anmelden. Sie lebt in Prisdorf und weiß nicht, welches Amt für sie zuständig ist. Sie wählt 115. Es dauert nur wenige Sekunden bis sich eine freundliche Mitarbeiterin meldet. Sie fragt nach Anliegen und Wohnort, tippt rasch die Informationen in ihre Datenbank, um umgehend den richtigen Ansprechpartner zu nennen: das Amt Pinnau Rellingen. "Die Höhe der Hundesteuer erfahren sie dort", sagt sie und verbindet. Dort wird sofort abgenommen. Die Mitarbeiterin im Amt ist bereits über das Anliegen informiert. Sie verweist auf einen Vordruck zur Anmeldung für die Hundesteuer, der auf der Internetseite des Amtes steht, und auf die Öffnungszeiten, falls Frau Schröder die Hundemarke lieber persönlich abholen möchte. Kostenpunkt: 50 Euro für den ersten Hund. Dauer der Telefonats: zwei Minuten.

Fall zwei: Frau Möller benötigt eine weitere Mülltonne für ihr Einfamilienhaus in Bevern. Nach zehn Mal Klingeln nimmt die Mitarbeiterin ab. Nachdem Frau Möller ihr Anliegen vorgetragen hat, fragt die Telefonistin nach dem Kassenzeichen. Das hat Frau Möller nicht zur Hand und weiß auch nicht, wo sie es finden kann. Die 115-Mitarbeiterin weiß Rat: Das Kassenzeichen steht auf der Abrechnung oder Abbuchung. Da Frau Möller die nun erst raussuchen müsste, will sie lieber später noch mal anrufen. Die Frau in der Telefonzentrale verweist darauf, dass der Antrag auch auf der Internetseite www.pi-abfall.de ausgefüllt werden kann.

Fall drei: Frau Hinrichs Personalausweis läuft in einer Woche aus. Der Holmerin reicht eigentlich auch der Reisepass. Der ist schließlich noch gültig. Bei der Behördenhotline wird sie höflich darauf hingewiesen, dass sie trotzdem einen neuen Personalausweis haben muss. Da die Bearbeitung einen Monat dauert, soll sich Frau Hinrichs auch einen vorläufigen Ausweis ausstellen lassen. Diesen würde sie im Amt Moorrege bekommen. Öffnungszeiten, Adresse, Telefonnummer liefert sie gleich mit. Frau Hinrichs erfährt zudem, was sie mitbringen soll: Geburtsurkunde, biometrisches Foto und 28,80 Euro. Soviel kostet der neue Ausweis für alle, die älter als 24 Jahre alt sind. Jüngere Antragsteller zahlen 22 Euro. Frau Hinrichs wurde umfangreich und zuvorkommend informiert.

Fall vier: In der Pinneberger Innenstadt füttert ein Tierliebhaber ständig die Tauben. Frau Scholz ärgert sich darüber und findet das unhygienisch. Sie will sich beschweren. Aber wo? Sie wählt 115. Diesmal muss sie drei Minuten warten, da alle Leitungen besetzt sind. Die Warteschleife versichert: "Die 115 - wir lieben Fragen." Und offensichtlich stimmt das, denn auch in diesem Fall kann die Mitarbeiterin kompetent Auskunft geben. Das Ordnungsamt der Stadt Pinneberg, Fachdienst Ordnung und Standesamt, ist die richtige Anlaufstelle für ihre Beschwerde.

Positive Bilanz: Vier von vier Anfragen wurden vorbildlich beantwortet.