SPD kritisiert das frühe Personalspielchen der Christdemokraten

Elmshorn. Die Elmshorner CDU hat einen Nachfolger für Bürgermeisterin Brigitte Fronzek (SPD) präsentiert: Stadtrat Volker Hatje soll nach Willen der Christdemokraten ab 2013 die Geschicke der Krückaustadt lenken. Der parteilose Volker Hatje, derzeit stellvertretender Bürgermeister, gab sich gestern auf Abendblatt-Anfrage verschlossen. "Dazu äußere ich mich nicht", lautete sein knapper Kommentar. Elmshorns CDU-Chef und Landtagsabgeordneter Michael von Abercron hatte Hatje während der Jahreshauptversammlung der Christdemokraten in der vergangenen Woche als Fronzek-Nachfolger ins Spiel gebracht.

Der Elmshorner SPD gefallen diese Planspiele überhaupt. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren der SPD-Ortsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann sowie Fraktionschefin Beate Raudies vor allem den Zeitpunkt der Kandidatenpräsentation: Es sei zu früh, zwei Jahre vor Ende der Amtszeit von Bürgermeisterin Fronzek Auseinandersetzungen um ihre Nachfolge zu beginnen. "Wir wissen von Herrn Hatje, dass er keineswegs die Absicht hat, sich als Kandidat der CDU vereinnahmen zu lassen. Dass Herr Hatje sich den parteipolitischen Manövern der CDU zur Unzeit klar verweigert, spricht für den guten gemeinsamen Führungsstil und die gute gemeinsame Arbeit der Rathausspitze mit Frau Fronzek und Herrn Hatje, die nach Auffassung der SPD auch nicht durch Personalspielchen á la CDU belastet werden sollte", so Rossmann und Raudies.

Die Kommunalwahlen stehen im Mai 2013 an. Noch ist nicht klar, ob Bürgermeisterin Brigitte Fronzek bis dahin im Amt bleibt. Im kommenden Mai wählt das Land Schleswig-Holstein ein neues Parlament. Brigitte Fronzek ist als Mitglied einer möglichen SPD-Landesregierung im Gespräch.

Volker Hatje war 2009 bei der Wahl des Elmshorner Stadtrats von der SPD als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen worden. CDU und FDP hatten ihn damals unterstützt. Brigitte Fronzek wurde 1995 zur Bürgermeisterin von Elmshorn gewählt. 2001 und 2007 wurde sie wiedergewählt, zuletzt mit rund 83 Prozent.