80 Helfer kämpften mehr als vier Stunden gegen die Flammen. In dem Gebäudekomplex an der Dorfstraße hatte es bereits im Mai 2010 gebrannt.

Osterhorn/Barmstedt. In der Nacht zu Sonntag ist in Osterhorn ein Resthof durch ein Feuer völlig zerstört worden. Etwa 80 Einsatzkräfte von vier freiwilligen Feuerwehren kämpften mehr als vier Stunden gegen die Flammen. Die Bewohner des Gebäudes konnten sich zum Glück unverletzt ins Freie retten. Die Brandursache ist noch unklar. Eine Brandstiftung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Erst vor 18 Monaten hatte es in dem Komplex gebrannt. Damals wurde das Feuer offenbar gelegt.

Um 1.36 Uhr heulten im Amtsbezirk Hörnerkirchen die Sirenen, nachdem offenbar Nachbarn den Brand bemerkt hatten. Aus dem Dachstuhl des älteren Hauses an der Dorfstraße loderten beim Eintreffen der ersten Kräfte Flammen. Außer den Amts-Wehren Brande-Hörnerkirchen, Osterhorn, Westerhorn und Bokel alarmierte die Kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn auch die Feuerwehr Barmstedt mit einer Drehleiter. Das betroffene Objekt war ein Haus mit einer Grundfläche von etwa 15 mal 25 Metern. Der hintere Trakt beherbergte einige kleine Stallungen für Pferde und war mit Blech gedeckt. Im vorderen Drittel befand sich der Wohntrakt, der mit Dachpfannen gedeckt war.

Aufgrund des böigen Windes konnte sich das Feuer innerhalb kurzer Zeit über die gesamte Länge des Dachstuhls ausbreiten, ohne dass die Feuerwehrleute eine Chance hatten. Die Bewohner hatten das Haus vorm Eintreffen der Feuerwehr unverletzt verlassen. Den Brandbekämpfern gelang es noch, zwei Pferde und einen Hund aus dem Gebäude zu retten. Danach war ein weiteres Betreten des Gebäudekomplexes nicht mehr möglich, da bereits die ersten Balken herabstürzten.

Einsatzleiter Jens Grafe, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Brande-Hörnerkirchen/Osterhorn, blieb lediglich der Außenangriff, der mit mehreren Strahlrohren sowie von der Drehleiter aus Barmstedt erfolgte. Etwa zwei Stunden nach Einsatzbeginn war das Feuer weitgehend gelöscht.

Um versteckte Brandnester zu erreichen, wurden mit einem angeforderten Bagger die Bleche des hinteren Daches abgerissen. Nach und nach konnten ab dann die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Gegen 6.30 Uhr rückten die letzten Feuerwehrleute ab.

Der Sachschaden dürfte im sechsstelligen Bereich liegen. Das Gebäude selbst ist nicht mehr bewohnbar. Was nicht von Feuer und Ruß beschädigt worden ist, wurde durch die enorme Menge an Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen. Nach Angaben von Feuerwehr-Pressesprecher Michael Bunk, der selbst vor Ort war, ist ein Abriss des Resthofes kaum zu vermeiden.

Die Kripo in Elmshorn hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Brandstelle wird als Tatort behandelt, der Zugang ist untersagt. Erst am 11. Mai vorigen Jahres war es gegen 23.15 Uhr zu einem Brand in dem Gebäudekomplex gekommen. Damals brannte es im Eingangsbereich zu dem Stalltrakt. Damals war die Feuerwehr schnell vor Ort und hatte das Feuer nach kurzer Zeit unter Kontrolle, so dass die Schadenshöhe gering blieb. Damals stellte die Kriminalpolizei nach Informationen der Abendblatt-Regionalausgabe Pinneberg fest, dass der Brand gelegt worden war. (abendblatt.de)