Mehr Rücksicht, bitte!

29. Oktober: "Verkehrsplan für die ganze Region" und 8. November: "Zeit zum Abschied"

Da meint Herr Flade-Krabbe, es sei Zeit sich von der Westumgehung zu verabschieden. Er meint, dass sie mehr Verkehr anziehen würde. Meint er den Lkw-Verkehr für Famila, Lidl, Aldi, KiK, Marktkauf & Co., der jetzt sich jetzt - auch nächtens - durch Elmshorner Straße, Berliner Straße usf. drängelt? Der über die Westumgehung viel einfacher und vor allem für die Pinneberger Bürger verträglicher fließen könnte?

Er meint, dass die Lärmbelästigung an der Elmshorner Straße etc. zunehmen würde. Wohnen Sie dort, Herr Flade-Krabbe? Meinen Sie wirklich, dass noch mehr Lkws dort durchfahren, obwohl dann eine direkte Verbindung zwischen diesen Einkaufszentren bestehen würde, den anderen Durchgangsverkehr einmal außer acht lassend?

Er meint, dass die Naherholungsgebiete im Pinneberger Norden abgeschnitten würden. Wie viele gehen dort spazieren - mit oder ohne Hund? Wie viele erfreuen sich am "Naturerbe der Stadt Pinneberg", an den Pinnauniederungen - und marschieren mit Gummistiefeln und Macheten durch die Auen? Etwa mehr als die Menschen, die täglich mit dem zunehmenden innerstädtischen Verkehr leben müssen? Ich selbst bin Hundebesitzer - und ich habe die Planungen eingesehen und sehe keine Einschränkung für mich und meinen Hund.

Er meint, die "Erlebnisräume" für Kinder würden abgeschnitten? Seien Sie konsequent, Herr Flade-Krabbe! Fordern Sie den Rückbau der A 23, die den Pinneberger Norden vom Wollny-See abschneidet! Dort treffen Sie nämlich bei weitem mehr Spaziergänger mit und ohne Kinder, mit und ohne Hunde. Die nicht glauben, "abgeschnitten" zu sein, die da einfach nur hingehen.

Er fragt, ob es das sei, was die vielen Pinneberger Neubürger wollten? Meint er die Neubürger, die jetzt entlang der Trasse wohnen und von Anfang an wussten, dass es da eine Straßenplanung gibt? Aber, Herr Flade-Krabbe, was ist mit all den anderen Pinnebergern, die seit Jahrzehnten auf die - politisch versprochene - Entlastung hoffen und warten? Ach ja, da ist ja der Bevölkerungsrückgang, den Sie ansprechen. Das Problem der Altanlieger erledigt sich also von selbst - auch ohne Westumgehung. Bitte denken Sie noch mal nach - dann aber mit etwas mehr Rücksicht auch auf Ihre Mitbürger.

Leo J. Heinl, Verein Pinneberger Westumgehung - Jetzt e.V."

Schuhkartonarchitektur

4. November: "Wedeler starten Bürgerbegehren"

Vielen Dank für Ihren Bericht über die geplanten Baumaßnahmen in der Bahnhofstrasse in Wedel. Sicherlich ist in der Bahnhofstrasse einiges verbesserungswürdig, aber in diesem Fall kann man der Bürgerinitiative nur viel Erfolg wünschen. Bereits in den 70er Jahren wurden Städte durch gesichtslose Bauten "saniert", und jetzt soll dieses Konzept erneut angewendet werden: Bei dem jetzt geplanten Bau handelt es sich wieder einmal um gesichtslose Schuhkartonarchitektur (wobei man den Begriff Architektur wohl eher nicht anwenden sollte). Auch bei der Beschreibung der zukünftigen Mieter sieht man weniger Geschäfte, die den Branchenmix in Wedel verbessern und damit Wedel gegen die Hamburger Konkurrenz bestehen lassen, sondern eher noch mehr Handy-Läden; dafür bieten bereits die Welau-Arcaden ein gutes Beispiel. Wie die Bürgerinitiative sehe ich die Gefahr, dass aus Wedels Innenstadt ein gesichtsloses Etwas wird, anstatt zu überlegen, was die Wedeler Innenstadt Besonderes zu bieten hat und wie man diese Besonderheit im Sinne der Kunden und Bürger weiterentwickeln kann. Dazu könnte auch die Umnutzung der ehemaligen Stadtbücherei zum Bürgerzentrum gehören.

Wolfgang Janetzky

Widerspruch

7. November: "Mörderisches Spektakel à la carte"

Fremdwörter sind Glückssache: das mehrgängige "frugale" Mahl ist ein Widerspruch in sich, denn frugal bedeutet eher "karg, spärlich". Das war wohl nicht gemeint, oder?

Gerd Reese

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an pz@abendblatt.de oder per Post an die Pinneberger Zeitung, Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg