Achtet heute einmal darauf: Vielleicht sitzt euch um 11.11 Uhr der Schalk im Nacken. Denn genau um diese Uhrzeit wird heute die "fünfte Jahreszeit" eingeläutet, die Karnevalszeit. Hier bei uns in Norddeutschland sprechen wir auch von der Faschingszeit. Nehmen wir es im Norden mit den Regeln des närrischen Treibens häufig nicht ganz so ernst - dort, wo der Karneval seine Hochburgen hat wie in den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf im Rheinland, endet die Herrschaft von König Karneval und seinen Narren stets Punkt Mitternacht am Aschermittwoch (im Februar).

Schon im alten Babylon (im heutigen Irak), drei Jahrtausende vor Christus, sollen die Menschen ausgelassene Feste gefeiert haben, bei denen die Verkleideten für kurze Zeit alle "gleich" waren. Es herrschte also für eine Weile eine Art Narrenfreiheit, von der wir heute noch sprechen.

Zu den Karnevalsbräuchen zählen beinahe überall ausgelassene Verkleidungspartys, im "klassischen Karneval" auch die "Prunksitzungen", bei denen lustige Ansprachen ("Büttenreden") gehalten werden und Tänzerinnen in Fantasieuniformen ("Funken- und Tanzmariechen") auftreten. Und natürlich die großen Umzüge durch die Orte mit Musikkapellen und geschmückten Wagen, von denen Bonbons ("Kamelle") in die Zuschauermengen geworfen werden.