Pinneberg. Um die Zukunft des Kreiskulturzentrums in der Pinneberger Landdrostei wird noch intensiv verhandelt. Derweil will die Pinneberger SPD nur 200 Meter Luftlinie von der Drostei entfernt ein neues, städtisches Kulturzentrum "mitten in der Stadt" etablieren. In ein solches soll nach dem Willen der Genossen die mehr als 100 Jahre alte Ernst-Paasch-Halle an der Lindenstraße umgewidmet werden. Die historische (Turn-)Halle wird seit langem von den Akteuren des Pinneberger Forum-Theaters bespielt. Mit der endgültigen Umwidmung der Ernst-Paasch-Halle könnte, so SPD-Vorsitzender Herbert Hoffmann, "ein langersehnter Wunsch vieler Kulturschaffender hier endlich ein Stück Erfüllung finden".

Die SPD spricht vom "künftigen Kulturzentrum Pinnebergs" und skizziert ein Bild eines "Hauses der Kultur und Begegnung". Die Palette der möglichen Veranstaltungsangebote in der Ernst-Paasch-Halle umfasst nach den Vorstellungen der SPD "Theateraufführungen, Kabarett- und Chansonabende, Vorträge und Lesungen, Ausstellungen, Folk-, Rock-, Jazz- und Klassikkonzerte". Damit wäre das neue Kulturzentrum in Teilen eine unmittelbare Konkurrenz zum Kreiskulturzentrum in der Landdrostei. Auch ein Café möchten die Genossen in der Ernst-Paasch-Halle etablieren.

Im laufenden Jahr fließen 15 000 Euro aus der Stadtkasse in den Etat der Drostei. Seit Ende Juli ist das Kreiskulturzentrum ohne offiziellen Geschäftsführer, nachdem der Vorstand der Stiftung Landdrostei dem bisherigen Geschäftführer Stefan Dupke den Laufpass gegeben hatte.

Am Dienstag steht die Umwidmung der Ernst-Paasch-Halle auf der Tagesordnung des Schulausschusses in Pinneberg. Am 1. Dezember steht das Thema dann auf der Tagesordnung der Ratsversammlung. Die Pinneberger Politik hatte bereits vor knapp einem Jahr die Nutzungsaufgabe der alten Halle für den Schul- und Vereinssport beschlossen. Spätestens Anfang 2013, so der bisherigen Zeitplan, wenn die neue Großsporthalle an der Johannes-Brahms-Schule fertiggestellt ist, soll der Betrieb eines Kulturforums in der Ernst-Paasch-Halle in eine private Trägerschaft übertragen werden.