Kreis Pinneberg. An der Barthelstraße in Halstenbek drangen Einbrecher tagsüber in ein Wohnhaus ein; in Tornesch an der Friedlandstraße entwendeten Kriminelle Geld und Schmuck aus einem Reihenhaus; in Moorrege ließen Ganoven bei einem Einbruch einen Tresor mit Orden mitgehen: Das sind nur einige der Polizeimeldungen aus den vergangenen Tagen. Die Verantwortlichen der Polizeidirektion Bad Segeberg haben jetzt ebenso wie die Experten von der Landespolizei vor den sogenannten Dämmerungseinbrüchen gewarnt. Nach Angaben des Landeskriminalamtes hat sich die Zahl dieser Straftaten in Schleswig-Holstein von 2009 auf 2010 um neun Prozent auf 6778 Fälle erhöht.

Wie die hiesigen Ermittler jetzt berichteten, wurden von Oktober 2010 bis März 2011 in den Kreisen Pinneberg und Segeberg annähernd 900 Einbrüche in Wohngebäude verübt - mehr als die Hälfte davon in den Stunden zwischen 16 und 22 Uhr. Schwerpunktbereich war das Hamburger Umland. Jetzt, zum Beginn der dunklen Jahreszeit, bezeichnete die Polizei "eine gute, intakte Nachbarschaft" als die erste Grundlage eines effektiven Einbruchsschutzes. Wer in der Nachbarschaft verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachte, solle umgehend die Polizei über den Notruf 110 verständigen.

Wie die Fachleute von der Polizei wissen, achten die Täter gezielt auf Lebenszeichen innerhalb der Wohnhäuser. Sind die Räume unbeleuchtet und reagiert niemand auf ein Probeklingeln, gelte dies den Kriminellen als Indiz dafür, dass niemand im Haus ist. Meistens gelangen die Einbrecher auf der schlecht einsehbaren Rückseite der Gebäude ins Haus, indem sie Terrassentüren oder Fenster aufbrechen. Die Dämmerungseinbrecher haben es auf Geld, Schmuck und tragbare Computer abgesehen.