Wedel. Mit rund 160 Unterschriften haben Anwohner des Wedeler Kronskamps Bürgermeister Niels Schmidt gezeigt, was sie von der derzeitigen Verkehrssituation in ihrer Straße halten - nämlich nichts. Die Bürger sind sauer, dass ihre Straße während der laufenden Sanierung der Bundesstraße 431 als Umleitung Richtung Hamburg genutzt wird, obwohl die offizielle Umleitungsstrecke über den viel belastbareren, breiteren Tinsdaler Weg führt. Dabei wird der Kronskamp im Wortsinne zum "Schleichweg". Durch parkende Autos auf beiden Fahrbahnseiten kann der Verkehr nur langsam hindurch schleichen. "Täglich kommt es zu chaotischen Situationen: Fahrzeuge fahren sich in der einspurigen Straße fest, weichen auf die Gehwege aus. Das Unfallrisiko für Fußgänger und Radfahrer ist enorm gestiegen. Durchfahrende Lkw verschärfen die Situation zusätzlich", so Stephan Brandt, einer der Aktivisten.

Bürgermeister Niels Schmidt nahm die Unterschriftenliste im Rahmen seiner jährlichen "Markt-Tour" in der Problemstraße entgegen. "Das ist ein Fingerzeig", sagte er, wies aber auch darauf hin, dass rund 160 Personen bei einer Gesamtanzahl von zirka 3000 Wahlberechtigten in diesem Gebiet keine Mehrheit darstellten. Trotzdem wolle er eine "sinnvolle Lösung" anpeilen. Zwei Varianten von Einbahnstraßen sind im Gespräch, so lange an der B 431 bis in den kommenden Sommer hinein noch gewerkelt wird. Die eine ist eine "echte Einbahnstraße" vom Vosshagen bis zur Rudolf-Breitscheid-Straße, was bedeutet, dass auch Fahrzeuge aus der Lindenstraße nur Richtung Innenstadt in den Kronskamp einbiegen dürfen. Die "unechte Einbahnstraße" wird deshalb von Schmidt bevorzugt. Sie bedeutet, dass die Einfahrt von der Rudolf-Breitscheid-Straße in den Kronskamp untersagt wird, innerhalb der zum Kronskamp führenden Straßen soll jedoch die Wahl beider Richtungen erlaubt werden. Eine Entscheidung soll heute im Bau-, Umwelt- und Feuerwehrausschuss ab 19 Uhr im Rathaus fallen.