Der erste Tag in Halstenbeks 13,8 Millionen Euro teurer Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek. Ein besonderer Tag für Schüler und Lehrer.

Halstenbek. Marie, 8, wünscht sich "Freude, Spaß am Lernen und viele tolle neue Freunde". Der neunjährige Jonas möchte, dass der Rasen schnell wächst und der Fußballplatz bald bespielbar sein wird. Und Caren, ebenfalls neun, hat die Hoffnung, dass diese Schule nicht so schnell wieder abgerissen wird. Alle diese Wünsche gingen am Mittwoch, an gasbefüllte Luftballons gebunden, gleichzeitig in die Luft. Mit dieser Aktion weihten die 740 Schüler der neuen Halstenbeker Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek am gestrigen Mittwoch den Neubau ihrer Einrichtung ein.

Für die Schüler und ihre Lehrer war es ein besonderer Tag - nämlich der erste in dem Gebäude. In dem 13,8 Millionen Euro teuren Neubau haben die Grundschulen Süd und Nord sowie die ehemalige Realschule an der Feldstraße, die seit längerem in einer Schulform vereinigt sind, auch unter ein gemeinsames Dach gefunden. Der Umzug fand in den Herbstferien statt, diese waren dazu um zwei Tage verlängert worden.

Gestern um 7.40 Uhr begrüßte dann Schulleiterin Greta Bathke-Redlefsen zunächst die 440 Gemeinschaftsschüler in der Mensa. Als diese 20 Minuten später von ihren Lehrern in die neuen Klassenräume geführt wurden, kamen die 300 Grundschüler an die Reihe. "Ein Schüler hat mich gefragt, ob ich die neue Schule gekauft habe", verriet die Schulleiterin. Sie verneinte diese Frage - verriet jedoch, dass "die Frau auch anwesend ist". Gemeint war Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann. Die hob hervor, dass "ganz viele Halstenbeker an diesem Schulbau beteiligt waren".

Der erste Schultag - er verlief reibungslos. "Entgegen aller Befürchtungen hat es kein Verkehrschaos gegeben. Noch nicht einmal im Ansatz", freute sich die Bürgermeisterin. Auch der Schulbus, der die für die Kinder im Bereich Halstenbek-Süd angeboten wird, fuhr planmäßig. Dabei handelt es sich um die Verlängerung der Linie 186 zum Halstenbeker Bahnhof, die bisher in Schenefeld endete. "Die Fahrten sind öffentlich und können von allen Bürgern benutzt werden. Wir haben den Bus bereits Montag und Dienstag probeweise fahren lassen", berichtet Hoß-Rickmann. Mittwoch wurde er dann von 25 Kindern und Eltern genutzt.

Auch im Innern ist nahezu alles fertig geworden - und auch sämtliches Mobiliar steht am richtigen Platz. "Die Klassen- und Fachräume sind eingeräumt, der Unterricht konnte planmäßig erfolgen", ist Schulleiterin Greta Bathke-Redlefsen zufrieden. Im Lehrerzimmer sowie in den Sekretariaten ist allerdings noch nicht alles perfekt. "Noch haben wir nicht alles auspacken können", erläutert die Schulleiterin. Dies werde jedoch sukzessive erfolgen.

Nach und nach werden die Schüler auch ihr neues, riesiges Gebäude kennenlernen. Am ersten Schultag waren ständig Klassen und ihre Lehrer treppauf, treppab im Gebäude unterwegs, um sich alles einzuprägen. "Wir haben den Schülern beigebracht, wo sich das Schulsekretariat und das Lehrerzimmer befindet", berichtet Bathke-Redlefsen. Auch das Zimmer, wo es im Notfall medizinische Hilfe gibt, stand ganz oben auf der Besichtigungstour.

"Unsere alte Schule war nicht so groß", sagen Marie und Caren. Die achtjährigen Mädchen gehen in die Klasse 3 a und waren bis zu den Herbstferien in der Schule Süd. "Das neue Gebäude ist ganz, ganz toll", schwärmen beide. Und sie verrieten stolz: "Wir haben auch unseren Klassenraum nach der Pause gleich wiedergefunden."

Von "äußerst positiven Reaktionen auf das Gebäude" seitens der Eltern spricht die Bürgermeisterin. "Ich habe viele Mütter beobachtet, wie sie am Morgen neugierig durch die Scheiben der Mensa geschaut haben", erzählt Linda Hoß-Rickmann. Das Innenleben der neuen Schule können alle Eltern sowie interessierte Halstenbeker am Sonnabend, 5. November, kennenlernen. Dann findet ein Tag der offenen Tür statt. Am Tag zuvor ist nachmittags die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen und vielen Reden geplant.

Das Schulgebäude umfasst 30 Klassen- und 20 Gruppenräume, 17 Fachräume, Lehrerzimmer, Bibliothek, der Bereich für die Schulverwaltung, ein Trakt für das Jugendzentrum sowie die Mensa. Die Bauzeit betrug dank vorgefertigter Module zwölf Monate. Die Investitions- und Unterhaltungskosten für die neue Schule übernimmt die Baufirma Goldbeck. Die Gemeinde wird im Rahmen des Projektes in Öffentlich-Privater-Partnerschaft (ÖPP) über 22 Jahre einen jährlichen Mietzins von zunächst 780 000 Euro bezahlen. Hinzu kommen 460 000 Euro für Gebäudemanagement und Instandhaltung.