22. Oktober: Sicherheitsdienst räumt am Krupunder See auf

Bettina und Jörg Neuendorf

Ihr Artikel hat bei uns die Frage aufgeworfen, ob sich Halstenbek nicht langsam in Schilda umbenennen sollte. Da gibt es eine Umweltbeauftragte, die glaubt, dass Haubentaucher gründeln und sich im Todeskampf mit geglättetem Gefieder nebeneinander legen. Da gibt es einen "Vogelschutzzaun" dessen Türen ständig offen stehen. Und jetzt gibt es eine Security-Firma, deren Chef früher mit zwei übel gelaunten Rottweilern unangeleint am See spazieren ging. Die Begründung für die Kontrollen ist Vandalismus und mangelnde Rücksichtnahme von Hundehaltern.

Zum ersten Teil der Gründe können wir nur sagen, dass tägliche Kontrollen gegen nächtlichen Vandalismus nur sehr geringe Wirkung erwarten lassen. Wir sehen in dieser Formulierung eine reine Alibi-Behauptung, denn nachts bleibt alles immer noch beim Alten. Vieles, was jetzt tagtäglich am See passiert, erinnert mehr an Parkwächter-Possen im Stile der alten "Klimbim"-Sendungen als eine ernst gemeinte Sicherung am Krupunder See.

Da verstecken sich Parkwächter hinter Bäumen, um Passanten zu "fangen", deren Hunde sich ein paar Schritte in den Parkbereich verirren, während die Passanten außerhalb bleiben. Oder es wird ein Moment gewartet, bis sich eine Gruppe älterer Damen auf Rädern wirklich innerhalb des Parkgeländes befindet, um dann fünf, sechs Knöllchen auf einen Streich loszuwerden.

Natürlich hat kein Mensch etwas dagegen, wenn sich die Gemeinde um Ordnung an ihrem See bemüht. Aber dann müssten auch Angler hinter dem "Vogelschutzzaun" oder morgendliche Jogger, die ihrer frisch überwundenen Darmträgheit abseits der Wege nachgeben, genauso mit Ahndungen rechnen wie Hundehalter und Radfahrer.

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