Drei Kilometer Radweg sind neu asphaltiert worden

Neuendeich. Bisher war die huckelige Strecke in Neuendeich ab Drehbrücke Richtung Seestermühe für Radfahrer eine Tortur. Der Marschboden war an vielen Stellen abgesackt und Baumwurzeln hatten den Radweg unbefahrbar gemacht. Nun ist der zwei Meter breite Nordküsten- und Elberadweg auf drei Kilometer Länge glatt wie ein Babypopo. Ausflügler, die per Velo unterwegs sind, können nun auch mal einen Blick nach links und rechts auf reetgedeckte Häuser, grasende Schafe oder Apfelplantagen riskieren - ohne Angst, gleich vom nächsten Schlagloch aus dem Sattel gehoben zu werden.

Der Kreis hatte den Radweg in den 80er-Jahren im Rahmen des sogenannten Dorferneuerungsprogramms angelegt. "Damals wurde Verbundsteinpflaster verwendet", sagt Bernd Hagemann vom Fachdienst Straßenbau und Verkehrssicherheit im Kreis Pinneberg. Das hat sich nicht bewährt. Die zunehmenden Mängel hatten für den Kreis einen erheblichen Unterhaltungsaufwand bedeutet. Am Ende musste sogar die Radwegenutzungspflicht aufgehoben werden, damit die Radfahrer die Kreisstraße K 19 benutzten konnten - zum eigenen Schutz.

Nun wurde der Weg auf einer Strecke von drei Kilometern vollständig instand gesetzt. "Wir haben mit dem Ausbau Ende Juni begonnen und nach nicht einmal vier Monaten fertig gestellt", sagt Bernd Hagemann. Gleichzeitig wurden die Bordsteine entlang der Strecke auf Kosten der Gemeinde bis auf 18 Zentimeter angehoben, um ein barrierefreies Einsteigen zu ermöglichen. Zudem wurden sechs Kilometer Leerrohre für Medienkabel im Auftrag des Abwasserzweckverbandes verlegt. So muss der Asphalt später nicht noch einmal aufgerissen werden.

Ursprünglich sollte der Radweg bis zur Finkenburg führen. Doch die Anlieger hatten keine Flächen freigegeben. Die AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest hat das rund 640 000 Euro teure Projekt mit 76 000 Euro unterstützt, da dieser Weg für die touristische Entwicklung der Region große Bedeutung hat. Im März 2010 hatte der Projektrat der AktivRegion das Vorhaben für eine Förderung ausgewählt. Durch die Zuwendungen aus Mitteln der EU und Mitteln aus dem Förderfonds Hamburg/Schleswig-Holstein (rund 202 000 Euro) konnte der Eigenanteil des Kreises um die Hälfte reduziert werden. Auch die Gemeinde Neuendeich hat sich mit 39 000 Euro beteiligt.