Das Beluga Quickborn und das Saturn in Barmstedt sind für ihr Kinder- und Jugendprogramm auf Bundesebene ausgezeichnet worden.

Quickborn/Barmstedt. Mit das beste Filmprogramm für Kinder und Jugendliche läuft im Quickborner Beluga-Kino und dem Barmstedter Saturn-Kino. Beide Lichtspielhäuser sind jetzt von Kultur-Staatsminister Bernd Neumann mit jeweils 2500 Euro für ihr vorbildliches Kinder- und Jugendfilmprogramm ausgezeichnet worden. Sie waren jüngst auch landesweit erfolgreich. Für Kai Bartels vom Beluga-Kino - "darüber bin ich echt stolz" - ist dies bereits der siebte Bundesfilmpreis in Folge. Barmstedt und Quickborn gehören zu den fünf der bundesweit 198 Kinos aus Schleswig-Holstein, die der Bundeskulturbeauftragte ausgezeichnet hat. Die drei anderen sind die Kinos 51 Stufen in Flensburg, das Traum-Kino in Kiel und das Astra in Plön.

Die beiden Kreis Pinneberger Programmkinos lassen sich einiges einfallen, um die jungen Filmfans in ihre Häuser zu locken. So lud Bartels am vergangenen Wochenende wieder 120 kleine Kinder zur Pyjama-Party ein. Alle Kinder, deren Mütter und sogar die Väter schauten sich im Schlafanzug begeistert den Film "Lauras Stern" mit Sprudel und Popcorn an, erzählt Bartels. "Ich laufe dann auch mit meinem Dienst-Pyjama rum", sagt der Kinobetreiber, der seit 2004 mit seinem Partner Bernd Keichel das Quickborner Kino leitet und auch die Lichtspielhäuser in Uetersen und Buxtehude führt. Einmal die Woche zeigen das Beluga- und das Saturn-Kino Kinderfilmklassiker wie Pippi Langstrumpf, Walt Disney, Das fliegende Klassenzimmer oder Räuber Hotzenplotz.

Das Barmstedter Kino bietet Kindern auch an, ihre Geburtstage im Kinosaal mit ihrem Wunschfilm auf großer Leinwand zu feiern, berichtet Betreiberin Anja Rambke. Bis zu 28 Zuschauer haben dann den oberen Kinosaal für sich ganz allein, erzählt sie - auch wenn es nur fünf Gäste sind. Dazu schmückt sie den Saal mit bunten Luftballons und füllt dem Geburtstagskind eine Überraschungstüte mit viel Naschkram. Wer mag, kann noch Saft und leckere Speisen für seine Gäste bestellen, alles zu Spezialpreisen. Die gewünschten Filme werden mit den Kindern vorher abgesprochen. "Wir bitten die Kinder, uns vier, fünf Filme zur Auswahl zu geben, und versuchen dann den Wunschfilm möglich zu machen", beschreibt Anja Rambke das Prozedere. Bisher habe es immer geklappt.

Darüber hinaus engagiert sich das Saturn-Kino jedes Jahr bei den Schulfilmtagen, die landesweit wieder im November laufen. "Wir haben schon 1000 Schüleranmeldungen", freut sich Reinhard Klietz, der das Kino mit seiner Tochter Anja Rambke betreibt. Ein Highlight wird dabei ein Film sein, der aus Hunderten von Amateurfilmen aus Ost und West einen Gesamtfilm über die deutsche Befindlichkeit vor und nach der Wende zeigt. "Dieser Kinopreis hat neben dem Preisgeld für uns einen sehr hohen ideellen Wert", betont Anja Rambke. "Es ist die Bestätigung, dass wir gesellschaftlich anerkannt sind und mit unserem Programm richtig liegen. Ich habe mich tierisch über den Preis gefreut, weil wir mit Herzblut dabei sind."

Genauso wichtig wie solche Auszeichnungen sei aber auch die Abstimmung an der Kinokasse, betont Klietz. "Hauptsache, unsere Zuschauer sind zufrieden. Das können wir ständig an der Besucherzahl ablesen." Und die sei in Ordnung. "Wir sind zufrieden. Wir schreiben schwarze Zahlen."