Die Betreuungsquote von 35 Prozent für Kinder bis drei Jahre dürfte 2013 erreicht sein. Tornesch meldet bereits jetzt schon Vollzug.

Kreis Pinneberg. Ab August 2013 gilt bundesweit ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Um diesen erfüllen zu können, sind die Kommunen ab diesem Zeitpunkt verpflichtet, für 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren eine Betreuung anzubieten. Dies kann ein Platz in einer Kinderkrippe oder bei einer Tagesmutter sein. Kann die Quote im Kreis Pinneberg eingehalten werden? Es sieht so aus. Eine Stadt, Tornesch, meldet bereits Vollzug.

In Pinneberg können derzeit 28,7 Prozent der rund 1200 Kleinkinder mit einem Betreuungsplatz rechnen. 345 Krippenplätze bietet die Stadt bisher, 420 sollen es bis Ende 2013 werden, womit auch die festgesetzte Quote von 35 Prozent erreicht wäre. Der Ausbau der Kinderbetreuung soll in Stufen erfolgen. Ende Oktober wird die neu gebaute Kindertagesstätte An der Raa, in der 45 neue Krippenplätze zur Verfügung stehen, eingeweiht. Im nächsten Jahr will die Stadt weitere 15 Krippenplätze schaffen, zehn davon werden durch die Umwandlung der Spielstube Waldenau in eine Krippengruppe erreicht.

Wedel hat bis 2013 noch viel zu tun. Für die 817 Kleinkinder gibt es insgesamt 125 Betreuungsplätze, das entspricht einem Prozentsatz von 26,8 Prozent. Um die vorgegebene Quote zu erreichen, müsste die Stadt bis 2013 noch 67 Plätze schaffen. Dieses soll etappenweise geschehen. Bereits im August wurde die neu gebaute Kindertagesstätte "Spatzennest" am Buchsbaumweg eingeweiht. Durch den Bau sind 30 neue Krippenplätze entstanden, insgesamt werden dort 110 Kinder bis sechs Jahre betreut. Im Dezember wird noch ein Neubau mit 50 neuen Krippenplätzen auf dem AstraZeneca-Gelände eingeweiht. "Im nächsten Jahr sind außerdem noch Gruppenumwandlungen geplant, um die Kinderbetreuung weiter auszubauen", sagt Beate Milbrecht, Angestellte des Fachdienstes Bildung, Kultur und Sport im Wedeler Rathaus.

In Uetersen stehen zum jetzigen Standpunkt für 401 Kinder 132 Krippenplätze in Kitas und in der Tagespflege zur Verfügung, was einer Quote von 32,9 Prozent entspricht. Neun zusätzliche Krippenplätze müssten hier noch geschaffen werden, um die Quotenvorgabe zu erreichen. Im August wurde ein neuer Kindergarten in der Theodor-Storm-Allee eröffnet, der drei neue Krippengruppen á zehn Kinder umfasst. André Bilitewski, Angestellter im Bürgerservice der Stadt, sagt: "Aufgrund des gesteigerten Bedarfs an Kinderbetreuung hat die Stadt im vergangenen Jahr bereits mehr als 50 Krippenplätze geschaffen. Damit verfügt Uetersen zurzeit über 82 Krippenplätze, die auch alle belegt sind.

In Elmshorn herrscht noch Bedarf an Krippenplätzen. Für insgesamt 1212 Kinder gibt es 378 Betreuungsplätze, für das Erreichen der 35-Prozent-Quote fehlen theoretisch noch 47 Plätze. In Planung sind bis Ende 2013 Projekte, die einen Zuwachs von 85 bis 90 Krippenplätzen bringen. Die DRK-Kindertagesstätte am Hedwig-Kreutzfeldt-Weg 7 wird durch zwei Krippengruppen á zehn Plätze erweitert. Ebenfalls 20 neue Krippenlätze entstehen in der Kindertagesstätte Ansgarstraße, die an das kirchliche Gemeindehaus angebaut wird und als Ersatz für die Kita Parkweg dienen soll. Abgerissen und an gleicher Stelle neu gebaut wird die kirchliche Kindertagesstätte am Rethfelder Ring. Im Rahmen dieses Projektes plant die Stadt, bis zum Sommer 2013 insgesamt 20 neue Krippenplätze zu schaffen.

In Tornesch hingegen ist die Quote schon erfüllt - für 36,8 Prozent der 310 Kleinkinder gibt es garantiert eine Betreuung. Trotzdem sind wegen des steigenden Bedarfs zusätzliche Projekte in Planung, um Krippenplätze zu schaffen. Etwa 20 zusätzliche Krippenplätze in der Kindertagesstätte Friedlandstraße. Sie verfügt derzeit über fünf Krippengruppen á zehn Kinder und soll auf sieben Gruppen ausgebaut werden.

In Schenefeld stehen in Krippen sowie in der Tagespflege zurzeit 110 Plätze zur Verfügung. Rein rechnerisch müssten es 150 sein. Diese Zahl wird 2013 auch erreicht. Im Kindergarten der Paulskirche werden zwei weitere Gruppen à zehn Plätze eingerichtet. 20 weitere Plätze sollen im neuen Kindergarten Friedrichshulde geschaffen werden, der vom dortigen Heilpädagogischen Förderzentrum betrieben wird.

Auch in Halstenbek werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um weitere Krippenplätze zu schaffen. Dort ist, rein rechnerisch, die Quote fast erfüllt. 107 Plätze sind vorgegeben, 101 bereits in Krippengruppen sowie der Tagespflege geschaffen. Die zuständige Rathausmitarbeiterin Dagmar Klinck spricht jedoch von einer "deutlich höheren Nachfrage". Noch in diesem Jahr werden daher im Neubau des Regenbogen-Kindergartens 25 Krippenplätze eingerichtet. Diskutiert werden weitere Varianten wie die Erweiterung der Awo-Kita am Holstenstieg um 20 Krippenplätze, die Schaffung von 20 weiteren Plätzen im kirchlichen Kindergarten in Halstenbek-Ort sowie die Errichtung eines Anbaus an der Kita-Bickbargen, wo 20 Plätze entstehen könnten.

Rellingen ist laut Statistik nicht weit von der 35-Prozent-Marke entfernt, was die Betreuungsplätze (96 sind vorhanden, 106 müssten es sein) angeht. Dennoch wird weiter aufgerüstet. Ein neuer Kindergarten im Bereich Krupunder, für den derzeit die Trägerausschreibung läuft, könnte bis zu vier Krippengruppen aufnehmen. Auch die Erweiterung der Kita am Schulweg ist in der Diskussion.