Seit 60 Jahren glücklich: Edith und Harald Radatz feiern Diamantene Hochzeit in Schenefeld

Schenefeld. "Rücksicht nehmen und den anderen verstehen." Das ist das Erfolgsrezept von Edith und Harald Radatz, die am Mittwoch, 12. Oktober, ihre Diamantene Hochzeit feiern durften. Sie haben viel durchgemacht und viel erlebt. Sei es der Einmarsch der Russen am Ende des zweiten Weltkrieges oder die fragwürdigen Erziehungsmethoden zur Zeit des NS-Regimes, geschadet hat es den beiden Eheleuten nicht. Trotz ihres Alters - Edith Radatz ist bereits 82, ihr Mann 81 - sind sie noch sehr rüstig, der Umgang miteinander ist liebevoll und es wird gescherzt. Bürgermeisterin Christiane Küchenhof, die einen Blumenstrauß und die Glückwünsche der Stadt, des Kreises und des Landes überreicht, wird vom hübsch herausgeputzten und ein bisschen aufgeregten Ehepaar in dessen Wohnung empfangen. Es gibt frisch gepressten Orangensaft, Sekt und Kaffee und dazu Schnittchen. Harald Radatz erzählt von der Flucht vor den Russen, seiner Arbeit und natürlich vom ersten Treffen mit seiner Frau. Im Crivitzer Rosengarten kam es zu dieser Begegnung. Mit einer Freundin zusammen traf Edith erstmals auf ihren zukünftigen Mann, es wurde geschäkert. "Meine Freundin war auch scharf auf meinen Mann", sagt Edith. "Für mich war es Liebe auf den ersten Blick." "Du warst schon immer gut im Flunkern", antwortet ihr Mann. Den Heiratsantrag machte er ihr am Crivitzer See, 1951. Wie sie nach Schenefeld gekommen sind, fragt die Bürgermeisterin. Harald Radatz erzählt: "Wir hatten 1955 den Entschluss gefasst aus der DDR auszureisen, was uns auch gelang." Es ging zu Haralds Bruder nach Hamburg, wo sie blieben. Schließlich zogen sie nach Schenefeld. "Man wird ja auch älter", sagt Edith. "Da kann man nicht mehr vier oder fünf Stockwerke Treppen steigen." Edith und Harald Radatz schauen nun der Eisernen Hochzeit entgegen.