Berliner erhält Top-Job in Schenefeld - Berufung ist umstritten

Schenefeld. Seine Berufung durch den Schenefelder Hauptausschuss sorgte im August für Aufregung. Jetzt hat Axel Hedergott seinen Job als Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit, Jugend, Bildung und Soziales im Schenefelder Rathaus angetreten.

Der 61-jährige Berliner, der das Parteibuch der SPD hat und den mit 44 Mitarbeitern größten Fachbereich im Rathaus führt, ist eine gestandene Persönlichkeit: In seiner Vita stehen Tätigkeiten wie etwa Amtsdirektor und Hauptamtsleiter des Amtes Ketzin, Bezirksstadtrat für Finanzen, Verwaltung und Wohnen in Spandau und Studienleiter für deutschlandpolitische Erwachsenenbildung am Berliner Paul-Löbe-Institut. Allerdings weist die berufliche Karriere des Berliners auch andere Seiten auf: In Spandau fiel er bei der Wiederwahl zum Finanz-Stadtrat in der Bezirksversammlung fünfmal durch; in Weyhe bei Bremen, wo Hedergott 2009 den Fachbereich Bildung und Freizeit verantwortete, wurde sein Vertrag nach Ablauf der sechsmonatigen Probezeit in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Elf Kandidaten hatten sich um die Nachfolge von Melf Kayser beworben, der im Rathaus aufgestiegen ist und künftig als rechte Hand von Bürgermeisterin Christiane Küchenhof, SPD, agiert. Die Verwaltungschefin hatte Hedergott favorisiert - und sie konnte ihre Partei sowie die FDP im Hauptausschuss überzeugen. OfS und CDU waren dagegen. "Ich sehe diese Personalie nach wie vor als Fehlentscheidung an", kommentiert CDU-Ratsmitglied Frank Lange. Die Union hatte sich für den einzigen internen Bewerber, den 32-jährigen Daniel Arwers, ausgesprochen. "Er hat hart für diese Chance gearbeitet und er hätte sie verdient gehabt", sagt Frank Lange. Und er kündigt an: "Ich werde das Wirken von Herrn Hedergott genau beobachten. Das beste, was der Stadt passieren kann, ist, dass er einen guten Job macht."

Genau das will Hedergott, der in der Woche in Schenefeld wohnt und die Wochenenden daheim in Berlin verbringt, auch tun. Er lobt den herzlichen Empfang innerhalb der Kollegenschaft, hält den Aufgabenzuschnitt innerhalb des Fachbereichs "für interessant und spannend". "Es gefällt mir in Schenefeld", betont Hedergott. Er hat sich inzwischen bei der SPD und der FDP vorgestellt, geht nächste Woche zur OfS und hat auch Kontakt zu CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Rüpcke aufgenommen. "Er hat mir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit versprochen."

Der Auftritt von Hedergott bei der CDU könnte spannend werden. So hatte Bürgermeisterin Küchenhof, als sie ihren neuen Mitarbeiter der Presse vorstellte, die Kritik an dessen Person als Einzelmeinung in der CDU abgetan. "Das stimmt nicht. Ich weiß nicht, wie sie darauf kommt", sagt Lange.