Der Maler Rudi Kargus

6. Oktober: "Was ich genieße, ist meine Autonomie"

Peter Schmidt, Vorsitzender der Lichtwarkgesellschaft Hamburg e.V.

Es freut mich vom Maler Kargus mal wieder zu hören. 2003 hatte ich ihn bei einer kleinen Ausstellung an der Alster entdeckt, dort stellte er seine Werke aus und war unerkannt.

Wenige Wochen später wollte ein Sportpolitiker, der zur Entscheidung über Olympia 2012 mit dem Hamburger Bürgermeister nach München reiste, zuvor eine dem Sport gewidmete Ausstellung organisiert haben. Denn eine Kulturveranstaltung fehlte in der Hamburger Olympia-Vorbereitung.

Ich erinnerte mich an den malenden Kargus.

Es bedurfte schon einiger Überzeugungsarbeit, um Rudi Kargus wieder in die Nähe des Sports zu bringen. Er hatte damit abgeschlossen und wollte allein als Maler wahrgenommen werden.

Aber dem Gedanken, olympische Spiele nach Hamburg zu holen, verschloss er sich dankenswerterweise nicht. In nur vier Wochen hatten wir die Ausstellung konzipiert, die kein Sportmotiv hatte. Nur ein Werk schuf er innerhalb von vier Wochen, das im Abendblatt angekündigt und bei der Vernissage sofort an eine Firma ging. Die Ausstellung im Hamburger Gastwerk-Hotel war grandios. Alle bedeutenden Zeitungen wie Abendblatt, Bild, Welt, Süddeutsche Zeitung und FAZ berichteten in großen Artikeln über die Wiederkehr von Kargus nun als Künstler. 250 Gäste fanden sich allein zur Eröffnung in Bahrenfeld ein.

Weiteres durften wir für ihn nicht tun. Seine Ausbilder baten mich innig, ihn nicht in weitere Ausstellungen zu bringen, die damals bundesweit möglich gewesen wären.

Er sollte sich noch weiter fortbilden. Nun hat ihn auch der eigene Landkreis entdeckt und Kargus als Künstler geschmückt.

Wenig weitsichtige Politik

5. Oktober CDU Tornesch stellt Verkehrsrahmenplan zurück

Jens K.-F. Kampe, Interessengemeinschaft Lindenweg - IGeL

Die CDU Tornesch hat vor wenigen Tagen mit dem Ablehnen eines Generalverkehrsplanes verkündet, dass Tornesch ohne erkennbaren Bedarf bzw. Mehrwert erst mit Neubaugebieten, Mega-Sportanlagen und stadtteildurchschneidenden Umgehungsstraßen zugepflastert werden soll und die jetzt schon überlastete Verkehrsinfrastruktur sich auch zukünftig selbst überlassen bleibt. Damit wird bürgernahe und weitsichtige Politik endgültig begraben.

Uns Anliegern des Lindenweges wird stillschweigend ein 28 Meter hohes Hochregallager an die Rückseite unserer Grundstücke gestellt und auf der Vorderseite unserer Grundstücke kommen wir durch den permanenten Durchgangsverkehr kaum noch vom Grundstück. Dass vielen Anliegern für Monate eines Jahres die direkte Sonneneinstrahlung genommen wird und eine Anliegerstraße (Allee) mit Wohncharakter willkürlich mit demnächst zirka 4400 Fahrzeugen pro Tag zugestopft wird, interessiert die Verwaltung von Tornesch einen Dreck. Dass sich vor dem Verkehr flüchtende Schulkinder und Senioren mit Rollatoren über einen maroden Bürgersteig quälen, will dort ebenfalls keiner sehen.

Nicht ein Wort verliert die Mehrzahl der politischen Parteien hierzu auf den monatlichen Bauausschusssitzungen. Aber Lappalien wie eine fehlende Sitzgelegenheit und Pfützen auf dem neuen Wahrzeichen von Tornesch (Bahnhofsbrücke) sind ausführlicher Gegenstand jeder Sitzung.

Wer die Sorgen der Anlieger eines ganzen Straßenzuges ignoriert, mit Füßen tritt und deren deutliche Einschränkung an Lebensqualität gedankenbefreit durchwinkt, handelt asozial. Tornesch expandiert ohne Vorteile für die Bürger bzw. für die Stadtkasse. Ist alles nur dem ungebremsten, falschen Ehrgeiz eines Einzelnen zu verdanken? Gut, dass immer mehr Bürger diesen Blödsinn erkennen und auf die Barrikaden gehen.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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