Ein Umzug ist zu teuer

29. September: "Traulsen will die Schule und gibt nicht auf"

Helmuth Jahnke

Die Gemeinde kann sich den Umzug der VHS nicht leisten. Die VHS-gGmbH ist für die Gemeinde zu einer teuren Angelegenheit geworden. Die Gesellschaft erhält 2011 von der Gemeinde insgesamt rd. 290 000 Euro: 180 000 Euro als Zuschuss, den Rest für Leistungen an den Schulen. Außerdem nutzt sie kostenfrei Räume der Gemeinde. Der Gemeinde werden dafür lediglich Personal- und Verwaltungskosten in Höhe von rd. 12 000 Euro erstattet. Zudem erhält die VHS-gGmbH Zuschüsse in Höhe von rd. 50 000 Euro vom Land und Kreis. Zum Vergleich: Die keineswegs schlechtere VHS unserer Nachbarstadt Schenefeld, die dort Teil der Verwaltung geblieben ist, benötigt trotz Personalkosten von 218 600 Euro nur einen Zuschuss von 102 000 Euro. Würde die VHS-gGmbH anstelle der etwa 300 Quadratmetern im Gebäude Neuer Weg, wie von ihr gewünscht, 960 Quadratmetern im Gebäude der ehemaligen Grundschule Nord nutzen, müsste die Gemeinde noch mehr Geld für die VHS-gGmbH aufwenden. Die auf die VHS-gGmbH entfallenden Zinsen und Tilgung für die Umbaukosten und die Betriebskosten betragen rd. 60.000 Euro. Bei einer von der Gemeinde zu veranschlagenden Miete von 8 Euro pro Quadratmter kommen 92.160 Euro hinzu. Die VHS-gGmbH kann diese Kosten nicht tragen. Der Aufwand der Gemeinde für die VHS-gGmbH würde sich noch einmal wesentlich erhöhen. Angesichts der schlechten Finanzlage der Gemeinde ist es m. E. zwingend, dass vor einer Nutzung des Gebäudes der ehemaligen Grundschule Nord durch die VHS-gGmbH sorgfältig überlegt wird, ob es eine die Finanzen der Gemeinde schonendere Verwendung für den nicht durch die Bücherei genutzten Teil des Gebäudes gibt.

Kompliment för mi

Ihr Bericht 30. September: "Plattdeutsch als Therapie"

Bernhard Koch

Leve Lüüd vun de PZ,

als ehemaliger Zivildienstleistender kann auch ich nur unterstreichen, wie wichtig die plattdeutsche Sprache in der Pflege sein kann. Es kommt sogar vor, dass demente Personen im Alter das Hochdeutsch verlernen. Pflegekräfte beispielsweise aus Polen oder der Türkei können sich manchmal kaum noch mit den Patienten verständigen.

Als Autor der Radiosendung über einen "Modellversuch im Israelitischen Krankenhaus" möchte ich Sie aber wissen lassen, dass es sich nur um einen Aprilscherz handelte (der am Ende der Sendung auch aufgelöst wurde). Einen Modellversuch "Zweisprachiges Krankenhaus" hat es dort nie gegeben. Weer ober woll ganz schön echt, de Kroom. Ik nehm dat mol as Kompliment för mi.

Plattdeutsch ist eine Sprache

23. September: "Sprachliche Vielfalt in Europa"

Claus Kopf

Gerne lese ich auch die "Kinder-Nachrichten" in der Beilage Kreis Pinneberg. Leider schleichen sich dort manchmal Unstimmigkeiten ein, die mich dieses Mal veranlassen, mich zu Worte zu melden: "Plattdeutsch" ist entgegen Ihrer Aussage kein Dialekt, sondern die umgangssprachliche Bezeichnung für die eigenständige westgermanische Sprache Niederdeutsch. Diese hat jedoch diverse Dialekte. Niederdeutsch ist neben Hochdeutsch Amtssprache in Schleswig-Holstein, ebenfalls in Niedersachsen.

An der Universität Hamburg kann im Rahmen des Studiums Germanistische Linguistik (Master of Arts) das Profil Niederdeutsch belegt werden. (Quelle: z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache oder http://www.slm.uni-hamburg.de/BA/deutschesprache.html ) Der Autor schreibt weiter, dass die Vielfalt der Sprachen wichtig sei, damit wir uns verstehen und mit Menschen aus anderen Ländern kommunizieren können.

Gewiss ist die Vielfalt wünschenswert. Aber wie soll ein Kind verstehen, dass wir mit Menschen aus anderen Ländern deshalb kommunizieren und uns verstehen können, weil wir unterschiedliche Sprachen sprechen?

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