Baumschulgebiet wird Kernbestandteil der Internationalen Gartenschau und der Kreis hofft auf viele Touristen

Pinneberg. "Wer einmal in den Gartenbau möchte, der lernt am besten in Pinneberg", erzählt Frank Schoppa. Diesen Spruch sagt der Mann vom deutschen Baumschulverband gerne, schließlich gilt der Kreis Pinneberg als größtes zusammenhängendes Baumschulgebiet in Europa, sein Verband hat hier seinen Hauptsitz und in ganz Deutschland ist die Region durch ihre besondere Kulturlandschaft bekannt. Jede zweite Rosenpflanze, die in Deutschland angepflanzt wird, kommt beispielsweise aus dem Landkreis. Seinen Satz vom Gesellen, der am besten nach Pinneberg geht, wird er demnächst noch öfter sagen dürfen - sogar vor internationalem Publikum. Sein Verband hat den Zuschlag für eine Kooperation mit der Internationalen Gartenschau 2013 (IGS) in Hamburg-Wilhelmsburg bekommen. Das haben Landrat Oliver Stolz, IGS-Geschäftsführer Heiner Baumgarten, die Sprecherin der Metropolregion Marion Köhler und Frank Schoppa, Geschäftsführer des Landesverbandes deutscher Baumschulen gestern auf einer Pressekonferenz verkündet.

Schoppa freut sich besonders über die Möglichkeit, "zu zeigen, was Baumschule ist, wie sie funktioniert, wie die Region landschaftlich durch die Baumschulen geprägt ist, welche Tradition sich dahinter verbirgt und welche wirtschaftliche, ökologische und soziokulturelle Bedeutung der grünen Branche im Kreis Pinneberg zukommt". Die Internationale Gartenschau öffnet 2013 in Wilhelmsburg. Die Veranstalter erwarten bis zu 2,5 Millionen Besucher aus aller Welt.

Konkret wird die Pinneberger Baumschullandschaft auf einem 1,5 Hektar großen Gelände der IGS mit vier weiteren Landschaften, darunter das Alte Land, mit Pflanzungen auf der einen, und Informationsständen und Veranstaltungen auf der anderen Seite, auf sich aufmerksam machen. Für die Koordination des Projektes bekommt der Baumschulverband, der für die Aufgabe eine eigene Gesellschaft gründet, 93 300 Euro von einem Förderfonds der Metropolregion. Der Verband übernimmt sogar den finanziellen Anteil, den eigentlich der Kreis stemmen müsste. "Ein Öffentlichkeitsarbeitsprojekt dieser Größenordnung ist eine besondere Herausforderung für uns", so Schoppa. Ein künftiger Regionalmanager hat die Aufgabe, Sponsoren für Pflanzungen und Veranstaltungen zu finden, sowie die gesamte Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen. Ziel sei, die Landschaft auch als Marke zu positionieren und damit auch die Identität zu stärken, so Heiner Baumgarten.

Nicht zuletzt wollen die Partner den Tourismus in der Region fördern und sehen ihre Aufgaben mit dem Ende der IGS nicht beendigt. "Wir wollen das geschaffene Netzwerk auch nach der Gartenschau nutzen", so Schoppa.

Trotz der starken Baumschulwirtschaft kämpft auch die grüne Branche im Kreis mit einem Strukturwandel. Die Anzahl der Betriebe geht zurück, dafür nehme die Größe der jeweiligen Baumschulen zu, so Schoppa. Zukunftschancen entstünden durch den Wert und die Bedeutung, die Pflanzen heute zunehmend haben. Grundsätzlich müsse die hiesige Baumschullandschaft heute genauso wie andere Branchen um ihren Ruf und Bedeutung kämpfen, sich zur Not neu positionieren, damit es auch in Zukunft heißt: "Wer einmal in den Gartenbau möchte, der lernt am besten in Pinneberg".