Wehrkräfte hoffen weiter auf Anbau und Feuerwehrfahrzeug

Bönningstedt. Ein konkretes Ergebnis hat die Unterredung nicht gebracht. Aber nach der monatelangen Sprachlosigkeit und der jüngsten Eskalation mit gegenseitigen Schuldzuweisungen in an alle Haushalte verteilten Flugblättern waren alle Beteiligten schon froh, überhaupt miteinander gesprochen zu haben.

Zweieinhalb Stunden dauerte die Krisensitzung in der Bönningstedter Feuerwache. Steine des Anstoßes sind - wie berichtet - ein altes Feuerwehrfahrzeug, das dringend ersetzt werden müsste, und ein Anbau für die Feuerwehrleiter, die die freiwillige Wehr vor 20 Jahren für das einzige Hochhaus in der Gemeinde anschaffen musste. Beide Investitionen, die zusammen etwa 400 000 Euro ausmachen, hat die Politik seit Jahren zurückgestellt, zuletzt im Mai, was die 63 Feuerwehrkräfte in Bönningstedt auf die Palme brachte: Sie weigerten sich erstmals, den Laternenumzug der Kinder zu begleiten, der deshalb verkürzt und über kleinere Straßen laufen musste.

"Es war ein sehr konstruktives Gespräch", sagten gestern mehrere der 15 Teilnehmer dieser Krisensitzung, bei der Vertreter aller drei Ratsfraktionen, der örtlichen und der Kreis-Feuerwehr sowie der Amtsverwaltung dabei waren. Inhaltlich wollte sich keiner namentlich äußern. Es sei Stillschweigen vereinbart worden. Wie das Abendblatt erfuhr, soll die Amtsverwaltung nun für die Sitzungen des Bauausschusses am 31. Oktober sowie des Gemeinderats am 17. November entsprechende Vorlagen ausarbeiten.

Ob da dann der von der Wehr gewünschte Anbau endlich genehmigt und die im Haushalt gesperrten Gelder für das neue Löschfahrzeug freigegeben werden, ist weiterhin fraglich. Befragte Politiker hielten sich bedeckt. Einer der Teilnehmer befand: "Ich bin skeptisch, dass das klappt."

Dennoch zeigte sich ein Feuerwehrmann optimistisch. "Ich bin zuversichtlich. Dieses Gespräch hat gefruchtet." Denkbar ist auch, dass das Fahrzeug geleast wird. Auch dazu soll die Verwaltung Angebote einholen. Detlev Brüggemann, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Pinnau, befand. "Es hat offenbar in der Vergangenheit gefehlt, dass die Verwaltung an der Lösung des Problems mitwirkt. Gut ist, dass nun alle wieder miteinander im Gespräch sind."