Probleme bei der Zusammenarbeit mit den Architekten

Tornesch. Die Stadt Tornesch hat sich vom Stadtplanungsbüro Schellenberg und Bäumler getrennt und wird das Großprojekt "Tornesch am See" mit einem anderen Unternehmen weiter verfolgen. Das ist die Folge eines Beschlusses des Bauausschusses in nicht öffentlicher Sitzung mit breiter Mehrheit von CDU, SPD und FDP. Bürgermeister Roland Krügel mochte keine weitere Stellungnahme abgeben, man habe sich einvernehmlich getrennt.

Wie das Abendblatt erfuhr, sollen jedoch ständige Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit den Siegern des Architektenwettbewerbes die Gründe gewesen sind. Zum einen hätten sich die Architekten gegen die Wünsche Torneschs bei der Anpassung des Sieger-Entwurfs gesperrt, etwa die Erstellung von Seniorensitzen in dem 38 Hektar großen Baugebiet. Außerdem war die Ausrichtung einiger der mehr als 230 Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser nach Süden gewünscht, um Solarthermie und Photovoltaik zu vereinfachen, was der Architekt aber abgelehnt habe.

Zudem beklagten sich mehrere Politiker hinter vorgehaltener Hand darüber, dass das Planungsbüro Pläne und Präsentationen mehrfach nicht zu verabredeten Zeitpunkten und Sitzungen vorgelegt habe.

Laut Krügel entstehen der Stadt keine zusätzlichen Kosten. Der Siegerentwurf sei dem Büro durch das Preisgeld von 15 000 Euro abgekauft worden, die Stadt habe das Recht, ihn zu modifizieren. Das Grundkonzept werde nach wie vor als hervorragend angesehen.