Alle Vereine und 3000 Bürger sollen bei einer Fragebogenaktion Auskunft über Bedarf und Wünsche geben

Elmshorn. Die Stadt Elmshorn hat eine große Fragebogenaktion gestartet, um Informationen für eine effektive und wirtschaftliche Sportstättenplanung zu erhalten. In diesen Tagen erhalten 3000 Bürger und alle Vereine aus Elmshorn Post. "Wir wünschen uns, dass die Fragebögen innerhalb von zwei Wochen zurückgeschickt werden", sagt Stefan Eckl. Er leitet das Projekt im Auftrag des Instituts für Kooperative Planung und Sportentwicklung aus Stuttgart.

Von den Verantwortlichen in den meisten Vereinen wird die Fragebogenaktion unterstützt. "Wir fordern seit Jahren eine Sportstättenplanung", sagt Uwe Hönke, Geschäftsführer des EMTV, des mit rund 5000 Mitgliedern zweitgrößten Sportklubs im Land. Sein Vorstand hätte sich allerdings gewünscht, dass die Aktion früher abgeschlossen worden wäre. "Dann wäre die Diskussion um ein neues Sportzentrum wesentlich sachlicher verlaufen", meint Hönke. Vor knapp einem Jahr hatte der EMTV seine millionenteuren Umzugspläne bei der Hauptversammlung selbst beerdigt. Daraufhin war der Vorsitzende Burkhard Koriath zurückgetreten. "Wir wollten damals den Diskussionsprozess um die Entwicklung des EMTV nicht stören", spielt Volker Hatje, Elmshorns Erster Stadtrat, den Ball zu den Sportlern zurück.

Tatsächlich steht der Elmshorner MTV jetzt aber unter dem Druck, gleichzeitig mit der wissenschaftlichen Untersuchung der Gesamtsituation in Elmshorn seine Sportstätten zu überplanen. "Wir müssen was tun", sagt der Vereins-Geschäftsführer. "Unsere Gutachter haben bei der Sporthalle und dem Verwaltungstrakt dringenden Handlungsbedarf festgestellt." Beide Gebäude kosten erhebliche Mengen an Energie.

"Unser Ziel ist nicht, neue Sportstätten zu bauen", warnt Stadtrat Hatje vor allzu großen Investitionsvorhaben. Stattdessen müsse mit den vorhandenen finanziellen Mitteln effektiv gearbeitet werden. Weil gleichzeitig der EMTV und der benachbarte Tennisklub Pläne entwickeln, neue Hallen zu bauen, sei es in diesem Fall beispielsweise sinnvoll, nach Kooperationsmöglichkeiten zu suchen.

Bei der Fragebogenaktion geht es darüber hinaus nicht nur darum, die Angebote der Sportvereine zu verbessern, betonen Stadtrat Hatje und der Projektleiter für die Sportstättenplanung, Stefan Eckl. Vielmehr solle ein breites Bild gewonnen werden, welchen Bedarf die Bürger haben, um sich sportlich zu bewegen. Also müssen auch Wanderwege und Laufstrecken untersucht werden.

Bei der Analyse geht Elmshorn mit einer guten Grundlage ans Werk. Denn im Jahr 2008 ist Elmshorn zur zweiten sportfreundlichen Kommune in der Kategorie der Mittelstädte in Schleswig-Holstein gekürt worden. Erster Stadtrat Hatje: "Diesen Spitzenplatz wollen wir halten." Die angekündigte Sportentwicklungsplanung war damals auch ein Grund für die 5000 Euro dotierte Auszeichnung. Das aktuelle Konzept kostet 40 000 Euro.